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Gesundes Homeoffice braucht Mitbestimmung

Pressemitteilung von Jutta Krellmann,

„Wenn Homeoffice dauerhaft funktionieren soll, müssen die Beschäftigten über die Ausgestaltung mitbestimmen können“, erklärt Jutta Krellmann, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Mitbestimmung und Arbeit, anlässlich einer heute veröffentlichten Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) mit dem Titel „Homeoffice – Was wir aus der Zeit der Pandemie für die zukünftige Gestaltung von Homeoffice lernen können“. Krellmann weiter:

„Die Studie des WSI bestätigt unsere Befürchtungen als Fraktion DIE LINKE. Homeoffice schützt zwar vor Corona, aber ohne Regelungen gefährdet es sowohl die körperliche Gesundheit der Beschäftigten als auch die psychische. Zu groß ist die Gefahr von Überforderung und Selbstausbeutung im Homeoffice.

Arbeitgeber haben eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Beschäftigten. Doch zu viele Arbeitgeber drücken sich vor ihrer Verantwortung. Die Studie zeigt: Dort, wo es Betriebsräte oder Tarifverträge gibt, werden Vereinbarungen zum Vorteil der Beschäftigten ausgehandelt. Arbeitgeber werden in die Pflicht genommen, ihre Fürsorgepflicht einzuhalten.

Diese Vorteile genießt nur ein kleiner Teil der Beschäftigten in Deutschland. So hatten 2019 nur 40 Prozent der Beschäftigten in Deutschland einen Betriebsrat. Soll Homeoffice auf Dauer funktionieren, brauchen wir flächendeckend Betriebsräte für einen guten Arbeits- und Gesundheitsschutz. Das von Arbeitsminister Hubertus Heil vorgelegte Betriebsrätemodernisierungsgesetz bringt in dieser Hinsicht jedoch keine Verbesserungen. Weder erhalten Betriebsräte dadurch die Möglichkeit, initiativ Homeoffice mitzubestimmen, noch werden Beschäftigte, die einen Betriebsrat gründen wollen, wirksam vor Kündigung geschützt. In beiden Fällen muss die Bundesregierung nachjustieren, um auf Dauer Rahmenbedingungen für gutes und gesundes Homeoffice zu schaffen.“