Pünktlich zum Integrationsgipfel hat DIE LINKE heute ein eigenes Integrationskonzept vorgestellt. "Während in der anhaltenden Debatte um Integration immer nur der wirtschaftliche Nutzen der Menschen gesehen wird, stellen wir als einzige den Menschen selbst in den Mittelpunkt und machen ihn zum Maßstab aller Integrationsbemühungen", sagte die integrationspolitische Sprecherin der Fraktion, Sevim Dagdelen, bei der Vorstellung des Konzepts in Berlin.
Das Integrationskonzept befasse sich im Kern mit den Bedingungen und Voraussetzungen einer guten Integrationspolitik, erläuterte Dagdelen. Sie sprach sich dagegen aus, Integration allein auf Spracherwerb zu reduzieren. "Sprache ist ein wesentliches Element für die Integration von Migrantinnen und Migranten. Wenn sie allerdings zum alleinigen Schlüssel erklärt wird, wird sie zum Ausgrenzungsinstrument." Ohne die Möglichkeit einer gleichberechtigten Partizipation am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben könne es keine erfolgreiche Integrationspolitik geben.Dagdelen forderte ein radikales Umdenken in der Integrationsdebatte. Mit dem Konzept trete DIE LINKE Forderungen entgegen, Integration durch die Androhung von Sanktionen zu erzwingen. "Sanktionsdebatten sind fehl am Platze", so Dagdelen. "Wir müssen uns eher Gedanken darüber machen, wie wir das Angebot zum Spracherwerb und die Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Teilhabe an Bildung, Ausbildung und Erwerbsleben verbessern können." Das rund 50-seitige Integrationskonzept biete dazu die passenden Antworten.