Zum Hauptinhalt springen

Drogenpolitik der Bundesregierung geht an der Realität vorbei

Pressemitteilung von Niema Movassat,

„Scheuklappengeleitet wiederholen Vertreter der prohibitiven Drogenpolitik seit Jahren die Gefährlichkeit illegaler Drogen, obwohl längst klar ist, dass nicht die Einordnung in legal und illegal die Gefährlichkeit ausmachen, sondern vielmehr die Häufigkeit und Art des Konsums sowie die Verunreinigung der Substanzen. Regelmäßiger Alkoholrausch verkürzt das Leben. Ein Joint in der Woche kann hingegen in erster Linie deswegen gesundheitsbedenklich sein, weil das nur auf dem Schwarzmarkt erhältliche Cannabis mit Blei oder Haarspray verunreinigt sein könnte. Es sind also problematische Konsummuster und der Schwarzmarkt, über die wir dringend reden müssen“, erklärt Niema Movassat, drogenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heutigen Vorstellung des 5. Alternativen Drogen- und Suchtberichts. Movassat weiter:

„Der alternative Drogen- und Suchtbericht verdeutlicht Jahr um Jahr, dass die Drogenpolitik der Bundesregierung die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Meinung der Fachwelt größtenteils ignoriert. Die Verbotspolitik dämmt Drogen nicht ein, sondern erhöht die gesundheitlichen Risiken durch Streckmittel und Überdosierungen sowie die Ansteckungsgefahr mit Infektionskrankheiten. Wie der Bericht verdeutlicht, müssen wir dringend Maßnahmen zur harm reduction wie beispielsweise Drug-Checking oder die Vergabe von Konsumutensilien ausbauen. Es ist höchste Zeit für eine drogenpolitische Kehrtwende. Das bedeutet konkret: Wir brauchen eine Entkriminalisierung von Drogenkonsumierenden – denn nur dadurch kann für Menschen mit einer Suchtproblematik eine schnelle und niederschwellige Hilfe gewährleistet werden. “