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Deutsches Gesundheitssystem - teuer, aber oft nur Mittelmaß

Pressemitteilung von Kathrin Vogler,

„Die Untersuchung der OECD zeigt, dass privat und marktwirtschaftlich organisierte Gesundheitssysteme oft ineffizient arbeiten. Es wird zwar mehr Geld ausgegeben, allerdings sind die Menschen deswegen nicht gesünder als in eher staatlich organisierten Systemen“, kommentiert Kathrin Vogler, Gesundheitsexpertin der Fraktion DIE LINKE, die heute veröffentlichte OECD-Studie „Health at a glance“. Vogler weiter:

„Das deutsche Gesundheitssystem schneidet in sehr vielen Bereichen mittelmäßig bis gut ab. Es ist allerdings auch nach denen der USA und der Schweiz eines der teuersten weltweit – gemessen an dem für Gesundheitsleistungen ausgegebenen Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Immer mehr Privatisierungen und immer stärkerer Wettbewerb, etwa bei Krankenhäusern und Krankenkassen, halten nicht, was deren Befürworter versprochen haben.

Die Lebenserwartung in Deutschland liegt unter der aller anderen westeuropäischen Länder und auch unter der aller Länder mit vergleichbarem Wohlstand – nur in den USA stirbt man noch früher. Und die Lebenserwartung ist hierzulande eng an die soziale Lage gekoppelt. Das sollte uns nachdenklich stimmen und handeln lassen. Was wirksam ist, wissen wir: Bessere Verteilung von Einkommen, Verbot von Tabak- und Alkoholwerbung, Krankenhäuser und Krankenkassen, die sich nicht um ihre Bilanzen, sondern um die ihnen anvertrauten Menschen kümmern. Außerdem würde ein Gesundheitssystem, das nicht zwischen privat und gesetzlich Versicherten unterscheidet, die zur Verfügung stehenden Mittel besser verteilen.“