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Das Rentenniveau muss dringend wieder angehoben werden

Pressemitteilung von Matthias W. Birkwald,

„Alle, die bisher gesagt haben, das Rentenniveau sei das falsche Mittel im Kampf gegen Altersarmut, müssen sich nach der neuen DIW-Studie nun warm anziehen“, erklärt Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zu einer heute veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zur Bedeutung des Rentenniveaus für das Armutsrisiko im Alter. Birkwald weiter:

„DIE LINKE ist die einzige Partei im Bundestag, die konsequent eine Erhöhung des Rentenniveaus auf 53 Prozent fordert. Für uns war seit Langem klar: Das Rentenniveau legt fest, ob die Renten künftig der Lohn- und Wohlstandsentwicklung folgen oder das Heer der 2,8 Millionen Menschen in Altersarmut noch weiter massiv wachsen wird. Das Rentenniveau ist nicht nur eine Rechengröße, wie es Union und Liberale immer wieder behaupteten. Andersherum wird ein Schuh draus: Jeder Prozentpunkt mehr Rentenniveau wird am 1. Juli direkt im Geldbeutel der Rentnerinnen und Rentner landen.

Das überraschende Ergebnis der DIW-Studie ist: Eine Anhebung des Rentenniveaus wirkt überproportional armutsmindernd. Ein um zehn Prozent höheres Rentenniveau führt zu 13 Prozent weniger Armut und 21 Prozent weniger ‚Grundsicherung im Alter‘. Dies wäre mit einer moderaten Anhebung des Beitragssatzes um 1,6 Prozentpunkte locker finanzierbar und würde einen durchschnittlich Verdienenden und seine Chefin monatlich gerademal 24,70 Euro mehr Rentenbeitrag kosten.

Das Rentenniveau ist damit die wichtigste rentenpolitische Stellschraube. Deshalb gilt: Ob wir eine sogenannte ‚Grundrente‘ einführen werden oder nicht, ob wir Kindererziehung und Pflege in der Rente besser bewerten oder nicht - wenn das Rentenniveau weiter sinkt, reißt man mit dem Hintern ein, was man mit den Händen mühselig aufgebaut hat. Dazu darf es nicht kommen.

Wer es ernst mit dem Kampf gegen Altersarmut meint und die Rente für Alle wieder zu einem festen und verlässlichen Anker machen will, darf das Rentenniveau nicht nur bei 48 Prozent einfrieren, sondern muss die Kürzungsfaktoren aus der Rentenformel streichen und das Rentenniveau wieder auf lebensstandardsichernde 53 Prozent anheben. Sofort.“