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Das Problem bei EADS ist die Renditegier des Managements

Pressemitteilung von Herbert Schui,

Zu den Ermittlungen über Insider-Geschäfte bei EADS erklärt Herbert Schui, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE:

Das Problem bei EADS ist nicht der Einfluss der Politik, sondern die Renditegier des Managements. Die Manager haben offensichtlich auf den Niedergang des eigenen Unternehmens spekuliert und damit Millionen verdient. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich hier nicht nur um Zockerei, sondern um Wirtschaftskriminalität handelt.

Laut Zwischenbericht der französischen Börsenaufsicht wusste der Verwaltungsrat bereits im Juni 2005 von den Verzögerungen bei den Airbus-Modellen A380 und A350. Ab November 2005 verkauften EADS-Manager „gleichzeitig und massiv“ ihre Aktien. Die Öffentlichkeit wurde jedoch erst am 13. Juni 2006 informiert. Die Privatkonzerne Daimler und Lagardère sind mit von der Partie: Im April 2006 verkauften sie zu Höchstkursen im großen Stil Anteile. Der französische Staat hingegen entschied sich trotz Verkaufsempfehlungen dazu, seine Anteile zu halten.

Wer will, dass EADS ein Privatkonzern wird, weiß jetzt also, was er bekommt. Die Unternehmensführung verscherbelt nicht nur die eigenen Anteile, sondern auch die produktiven Airbus-Werke. Eine weitsichtige Geschäftspolitik ist mit einem Management vom Schlage EADS nicht zu machen. Dafür ist eine umfassende Staatsbeteiligung nötig.