Zum Hauptinhalt springen

Bundesregierung versagt bei Quantität und Qualität der Kinderbetreuung

Pressemitteilung von Diana Golze,

"Das mittelmäßige Abschneiden Deutschlands bei der aktuellen UNICEF-Studie sollte die Bundesregierung endlich aus ihrem kinder- und bildungspolitischen Tiefschlaf reißen", so Diana Golze zur Vorstellung eines Vergleichs der Kinderbetreuung in 25 Industriestaaten. Die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE erklärt weiter:

"Seit Jahren beklagt DIE LINKE, dass diese Regierung weder für ausreichende Quantität noch Qualität in der frühkindlichen Betreuung sorgt. Und die einzigen Antworten der Familienministerin sind Versuche, den Kita-Ausbau zu einem Privatisierungs-Projekt zu machen. Doch der Ausbau der Kinderbetreuung darf nicht zum Vehikel einer Kommerzialisierung der Kinder- und Jugendhilfe werden. Sonst droht die Spaltung in Edel-Kitas für zahlungskräftige Eltern und Mangel-Versorgung für den Rest.

Die UNICEF-Studie hat zu Recht nicht nur den viel zu langsamen und qualitätsarmen Ausbau der Betreuungseinrichtungen für unter-dreijährige Kinder angemahnt. Skandalös ist auch die hohe Kinderarmutsquote, die geringe Qualifizierung der Erzieherinnen und Erzieher sowie deren niedrige Bezahlung. Bei den Ausgaben für Kinderbetreuung und Frühförderung für Kinder bis zu sechs Jahren erreicht Deutschland nicht einmal die Hälfte des Mindeststandards von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Deshalb fordert DIE LINKE mehr Mittel für einen schnelleren Rechtsanspruch auf gebührenfreie, ganztägige Betreuungsplätze für Kinder aller Altersgruppen, unabhängig von der Erwerbssituation der Eltern. Dazu gehört auch die Verbesserung der Qualität der Betreuung durch eine Anhebung der Qualifikation der Erzieherinnen und Erzieher, bessere Betreuungsschlüssel und bessere Bezahlung der Beschäftigten. Versuche zur Privatisierung der Kinder- und Jugendhilfe müssen dagegen endlich unterbleiben. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) muss vor Profitinteressen in Schutz genommen werden, die in Bereichen wie der Rente, Gesundheit und Bildung bereits ihre dramatischen Folgen zeigen."