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Billigjobs dominieren Entwicklung am Arbeitsmarkt

Pressemitteilung von Sabine Zimmermann,

"Atypische und prekäre Beschäftigung zu Niedriglöhnen wird immer mehr zum Kennzeichen des deutschen Arbeitsmarktes. Die vermeintlich positive Entwicklung am Arbeitsmarkt beruht auf einem Boom von Billigjobs", kommentiert Sabine Zimmermann den Monatsbericht August der Bundesagentur für Arbeit. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Der größte Beschäftigungszuwachs im Vergleich zum Vorjahr ist bei der Leiharbeit zu verzeichnen (16,4 Prozent). Auch die Zahl der Teilzeitstellen hat überproportional zugenommen. Das Normalarbeitsverhältnis - die existenzsichernde Vollzeitstelle - ist ein Auslaufmodell. Der Niedriglohnbereich dominiert die Stellenangebote. Die von der BA im August verzeichnete Rekordnachfrage nach Arbeitskräften entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Rekordangebot an Billiglohnbeschäftigung ohne echte Perspektive.

Ein weiteres Problem ist die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit. Selbst in Zeiten des Aufschwungs gelingt es nicht, Langzeitarbeitslose in nennenswerten Größenordnungen in Beschäftigung zu bringen. Ihr Anteil an allen Erwerbslosen blieb im August mit 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Diese Menschen benötigen dringend Weiterbildung und Qualifizierung, um eine Chance auf einen Job zu haben. Fast die Hälfte aller Arbeitslosen - rund 1,3 Millionen Menschen - verfügt heute nicht über eine abgeschlossene Berufsausbildung. Doch statt sich diesem Problem zu widmen, betreibt die Bundesregierung eine beispiellose Kahlschlagpolitik bei den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen.

Dort, wo Beschäftigung entsteht, muss das sozialversicherungspflichtige, existenzsichernde Vollzeitarbeitsverhältnis Vorrang haben. DIE LINKE fordert deshalb die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns, Equal Pay bei der Leiharbeit und ein Ende der Zerlegung von Vollzeitstellen in Teilzeit- und Minijobs. Zudem brauchen wir einen grundlegenden Kurswechsel in der Arbeitsmarktpolitik, der dazu führt, dass Langzeitarbeitslose nicht länger abgeschrieben werden."