Zum Hauptinhalt springen

Bahn muss Gedenk-Verspätung aufholen

Pressemitteilung von Ulla Jelpke,

"Die Deutsche Bahn AG muss ihren Schlingerkurs hinsichtlich der dunklen Kapitel der eigenen Geschichte beenden. Der Zug der Erinnerung muss endlich das Signal 'freie Fahrt' erhalten", fordert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke. Der Zug der Erinnerung, der eine Ausstellung über Menschen zeigt, die während der nationalsozialistischen Herrschaft von der Reichsbahn deportiert wurden, will zum 65. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus auf mehreren Berliner Bahnhöfen haltmachen. Jelpke weiter:

"Bei ihrer Erinnerungspolitik hat die Bahn einige Jahrzehnte Verspätung. Nach langem Hinhalten hat sie heute wenigstens ihre Zustimmung gegeben, dass der Zug der Erinnerung auf dem Bahnhof Grunewald haltmachen darf. Über Genehmigungen für weitere Berliner Bahnhöfe in Spandau, Mitte, Schöneweide und Ahrensfelde wird derzeit noch verhandelt - obwohl die Anträge schon vor zwei Monaten gestellt wurden.

Die Reichsbahn hat für die Transporte in die Vernichtungslager Millionen von Reichsmark kassiert. Statt sich dieser Beihilfe zum Völkermord zu stellen und die Erinnerung daran zu unterstützen, versucht die Bahn seit Jahren, den Zug der Erinnerung mit schikanösen Auflagen aus der Spur zu bringen. Dass der Zug in den letzten Jahren überhaupt das deutsche Schienennetz nutzen konnte, lag nicht am Entgegenkommen der Bahn, sondern am öffentlichen Druck. Es ist völlig unverständlich, dass das Verkehrsministerium hier nicht durchgreift und das Gedenken an die Opfer der Deportationen zur Chefsache erklärt."