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Ausbildungsplatzumlage statt Warteschleife

Pressemitteilung von Nele Hirsch,

Zu Prognosen der Bundesagentur für Arbeit, wonach in den kommenden fünf Jahren keine Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt zu erwarten sei, erklärt Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE:

Den Jubelmeldungen über die angeblich steigende Zahl abgeschlossener Ausbildungsverträge zum Trotz ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt miserabel. Hunderttausende von Jugendlichen stecken in Warteschleifen oder in der Arbeitslosigkeit. Die offiziell angegebene Lücke der fehlenden Ausbildungsplätze ist nur die Spitze des Eisbergs und verschleiert den tatsächlichen Bedarf.

Die Bundesregierung darf die Lösung der Ausbildungsmisere nicht auf die lange Bank schieben. Sie muss unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung oder von demographischen Prognosen allen Jugendlichen ein Recht auf Ausbildung zusichern.

Der Ausbildungspakt ist kein taugliches Instrument, weil er gerade nicht vom Anspruch der Jugendlichen auf einen guten Ausbildungsplatz ausgeht. Er fragt in erster Linie, was die Unternehmen zu leisten bereit sind, und eröffnet ihnen damit jedes Jahr aufs Neue ein Schlupfloch, um sich immer weiter aus ihrer Ausbildungsverpflichtung zu verabschieden. Den Ausbildungspakt kann man also getrost beenden.

Stattdessen sollte die Bundesregierung den Mut haben, die Unternehmen durch eine Ausbildungsplatzumlage in die Pflicht zu nehmen. Sonst trägt sie Mitschuld daran, dass Jugendliche um eine gute Ausbildung und damit um eine selbstbestimmte Zukunft betrogen werden.