Zum Hauptinhalt springen
Foto: Rico Prauss

»Wir müssen leider draußen bleiben«

Nachricht von Susanna Karawanskij,

In einer schriftlichen Frage an die Bundesregierung wollte Susanna Karawanskij wissen, wie hoch der Anteil der in Ostdeutschland geborenen Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter in den Bundesministerien 2013 und 2016 war. Die Antwort der Bundesregierung (PDF) fiel ernüchternd aus.

Nullen über Nullen fallen als Erstes ins Auge. In zwei Ministerien war selbst der einzige ostdeutsche Abteilungsleiter 2013 im Jahr 2016 bereits wieder verschwunden. Daneben bleib in zwei Ministerien die Zahl der Ost-Abteilungsleiter konstant bei mickrigen ein bis zwei (von 5 bis 6 möglichen) Posten. Lediglich im Gesundheitsministerium kam es zu einem geradezu unglaublichen Aufwuchs von keinem auf einen ostdeutschen Abteilungsleiter zwischen 2013 und 2016. 

Erschreckend, aber leider auch sinnbildlich dafür, dass der Osten für diese Bundesregierung keine Chefsache ist, ist die Tatsache, dass in neun Ministerien die gesamte Zeitspanne über eine gänzliche Ost-Flaute herrschte. 2016 gab es in insgesamt 11 Ministerien schlichtweg keine Ost-Abteilungsleiter. Man fühlt sich an bisweilen an an Gartentoren angebrachte Schilder erinnert: Wir müssen leider draußen bleiben! Die Folgen für die Repräsentation ostdeutscher Interessen sind dadurch gravierend.

Susanna Karawanskij, Ost-Koordinatorin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, fällt abschließend ein hartes Urteil: "Wer ostdeutsch ist, muss draußen bleiben. Die Elite der Bundesbeamten ist auch nach 27 Jahren Deutsche Einheit fest in westdeutscher Hand. Gegen diese Kruste hilft nur eine Ossi-Quote. In Sachen Ost-Kader kann die Bundesregierung von meiner Partei noch was lernen."