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Im Display eines Handys wird angezeigt: Kein Netz © dpaFoto: dpa

Totalversagen der Bundesregierung: Deutschland im Funkloch

Nachricht von Dietmar Bartsch,

Etwa zwei Fünftel der 11.000 deutschen Städte und Gemeinden hat Probleme mit Funklöchern. In 4688 Kommunen ist keine flächendeckende Netzabdeckung mit dem Mobilfunkstandard LTE gewährleistet. Das muss das Bundesverkehrsministerium in seiner Antwort [PDF] auf die Anfrage von Dietmar Bartsch eingestehen.

"Wenn in tausenden Kommunen Deutschlands kein flächendeckender LTE-Empfang und kein schnelles Internet verfügbar ist, ist das Ausweis eines Totalversagens der Bundesregierung im Bereich der Digitalisierung. Wir reden nicht über Zukunftstechnologie, sondern über einen Mobilfunkstandard, der seit Jahren flächendeckend vorhanden sein müsste", kommentiert Fraktionsvorsitzender Bartsch die schlechten Zahlen.

Am schlechtesten mobil erreichbar sind die Menschen in Rheinland-Pfalz mit 1216 Gemeinden, gefolgt von Bayern mit 787 Gemeinden und Niedersachsen mit 450 Gemeinden. In Schleswig-Holstein fehlen 425 Gemeinden die flächendeckende LTE-Versorgung, es folgen Thüringen mit 414, Baden-Württemberg mit 265, Mecklenburg-Vorpommern mit 250, Hessen mit 229 und Brandenburg mit 184 Gemeinden.

"Massive Investitionen sind notwendig, ansonsten verspielt Deutschland seine Zukunftsfähigkeit", fordert Dietmar Bartsch: "Wir reden hier nicht über 5G, sondern LTE und Anschlüsse in den eigenen vier Wänden oder Betrieben. Es ist absurd, wenn in über 4500 Gemeinden Menschen mit Funklöchern abgekoppelt sind und mehr als 2500 ostdeutsche Kommunen nicht überall über schnelles Internet verfügen. So kann wirtschaftliche Entwicklung über die Metropolen hinaus nicht stattfinden. Es ist inakzeptabel, wenn Deutschland auf diesem Feld Entwicklungsland ist."