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Sechs Fragen an Roland Claus

Im Wortlaut von Roland Claus,

41 der 76 Abgeordneten, die DIE LINKE im 17. Bundestag stellt, üben ihr Mandat bereits seit 2005 oder länger aus. Woran können sie anknüpfen? Wie wollen sie ihre Arbeit fortsetzen? Was wollen sie anders machen? linksfraktion.de fragt nach.


Roland Claus, 54, Diplom-Ingenieurökonom aus Sachsen-Anhalt

Welche Erfahrung, welches Ergebnis oder Ereignis hat Sie in den zurückliegenden vier Jahren besonders darin bestärkt, dass sich ihre Arbeit lohnt?

Auch aus der Opposition heraus kann Politik entgegen landläufig verbreiteter Meinung gestaltet und verändert werden. Vor vier Jahren hatte die Bundesregierung versucht, die Programme gegen Rechtsextremismus zu streichen. Diese Absicht konnte durchkreuzt werden, auch mittels meiner Arbeit im Haushaltsausschuss.

Neue Wahlperiode, alte Kanzlerin: Mit welchen Erwartungen gehen Sie als Abgeordneter in die kommenden vier Jahre?

Ich will dazu beitragen, den größer gewordenen WählerInnenauftrag an unsere Fraktion zu erfüllen. Das soll sich im Lebensalltag von sozial Benachteiligten, aber auch von mittelständigen Unternehmen widerspiegeln.

Was wollen Sie im Bundestag anders oder besser machen als bisher?

Nachdem DIE LINKE in Sachsen-Anhalt die meisten Stimmen erhielt, wird dies in der Wahlkreisarbeit zu einem noch breiteren Spektrum von AnsprechpartnerInnen führen.

DIE LINKE ist jetzt mit 76 Abgeordneten im Bundestag vertreten - 23 mehr als bislang. Was wird sich in der neuen Fraktion und für Sie als eines ihrer Mitglieder verändern?

Für den OSTEN einzutreten, wird in der neuen Fraktion nicht leichter, aber herausfordernder.

Warum ist Opposition nicht Mist?

Weil sie zuweilen mehr verändert als Koalitionen und weil ein WählerInnenauftrag generell nie Mist ist.

Wie können Sie als Abgeordneter dazu beitragen, dass die Bürgerinnen und Bürgern selbst noch mehr für ihre Interessen streiten?

Die Haupterwartung in Sprechstunden heißt noch immer: »Herr Abgeordneter, hier ist mein Problem, wo ist ihre Lösung?« Da darf sich kein Abgeordneter für sehr irdische Aufgaben zu schade sein. Erst wo Vertrauen aufgebaut wurde, ist mehr Emanzipation drin.