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Schlechte Arbeitsbedingungen in der Arbeitsverwaltung

Nachricht von Sabine Zimmermann,

Die Zahl der Arbeitssuchenden, die ein/e Arbeitsvermittler/in (Vermittlungsfachkräfte arbeitnehmerorientierte Vermittlung) der Agenturen für Arbeit (SGB III) betreuen muss (Betreuungsrelation), hat sich in den vergangenen Jahren erhöht. Hatte 2016 noch ein Arbeitsvermittler rund 163 Arbeitssuchende zu betreuen, waren es im März 2019 rund 177 Arbeitssuchende.

Am schlechtesten stellt sich mit 194,9 die Betreuungsrelation im Bereich der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg dar, am besten in Bayern mit 163,4.

Zur Betreuungsrelation in den Jobcentern (SGB II) macht die Bundesregierung keine Angaben.

Bei den Agenturen für Arbeit sind deutlich mehr Menschen sachgrundlos befristet beschäftigt als im Bundesdurchschnitt aller Beschäftigten. Zwar ist der Anteil der insgesamt befristet Beschäftigten an den Beschäftigten insgesamt mit rund 8 Prozent im Jahr 2018 nahezu identisch. Auch liegt im Bundesdurchschnitt der Anteil der sachgrundlos befristet Beschäftigten mit 56,2 Prozent an den befristet Beschäftigten insgesamt schon sehr hoch. In den Agenturen für Arbeit aber liegt dieser Anteil mit 92,4 Prozent im Jahr 2018 noch deutlich darüber.

Dies geht aus der Antwort [PDF] der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE erklärt dazu:

„Die Arbeitsbedingungen in den Agenturen für Arbeit sind verbesserungsbedürftig. Schlechte Arbeitsbedingungen sind natürlich auch immer eine Belastung für die Gesundheit der Beschäftigten. Während die Ansprüche in die Arbeitsvermittlung steigen, wird zulasten der Vermittlerinnen und Vermittler und damit auch zulasten der arbeitslosen Menschen gespart.“

Zimmermann weiter:

„Insbesondere werden sich angesichts der Senkung des Beitragssatzes die Arbeitsbedingungen nicht verbessern lassen. Hinsichtlich der sich abkühlenden Konjunktur hat die Bundesregierung der Bundesagentur für Arbeit damit eine schwere Hypothek aufgebürdet. Dass die Bundesregierung keine Angaben zu den Betreuungsrelationen in den Jobcentern machen kann, ist sehr bedenklich und dokumentiert eine gewisse Gleichgültigkeit.“