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»Lebhafter und vielseitiger Input war garantiert«

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Studierendenkonferenz der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag am 11. Dezember 2011 in Berlin

Unter dem Motto »Krise. Bildung. Zukunft.« trafen sich am 11. Dezember Studierende, Abgeordnete und internationale Gäste zur Studierendenkonferenz der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag in Berlin. Die Konferenz gab die Möglichkeit, die Entwicklungen der Eurokrise einzuschätzen, die konkrete Situation an der Hochschule zu analysieren und über mögliche Perspektiven des Protestes zu diskutieren. Das Interesse war mit über 200 Studierenden aus dem gesamten Bundesgebiet enorm. Die Zusammensetzung der Teilnehmenden war sehr gemischt: Studierendenverter/innen aus Asten und Studierendenparlamenten, Aktive aus der Occupy-Bewegung und Mitglieder des Studierendenverbandes Die Linke.SDS - lebhafter und vielseitiger Input war somit garantiert.

Nach der Begrüßung durch Nicole Gohlke folgte das Einleitungsreferat über die Eurokrise und das Scheitern der Wirtschaftswissenschaft von Oskar Lafontaine. Er stellte fest, dass die gängige Politik noch immer an neoliberalen Wert- und Wirtschaftsvorstellungen festhält und somit gar nicht in der Lage ist, andere politische Handlungsrahmen zu formulieren oder durchzusetzen. Die Aufgabe von Studierenden heute sei es, alternative wirtschaftswissenschaftliche Ansätze von Linkskeynesianismus bis Marxismus wieder vermehrt an den Hochschulen zu diskutieren. Nach einer kurzen spannenden Debatte wurde die Debatte in vier Foren fortgesetzt.

Die Teilnehmenden diskutierten mit Andrej Holm und Constantin Braun über Gentrifizierung und das Recht auf Stadt, mit Andreas Keller und Rosi Hein über ein Aktionsprogramm zur sozialen Öffnung der Hochschulen, mit  Petra Sitte und Sarah Damus über Frauen in Wissenschaft und Hochschule und mit Nicole Gohlke und Emanuel Kapfinger über die Funktion der Hochschule im Kapitalismus. Alle Foren waren gut besucht. Es wurden spannende und kontroverse Debatten geführt, und leider war die Zeit zum Diskutieren mal wieder viel zu kurz.

Das Abschlusspodium »Krise und Protest in Europa. Ein Erfahrungsaustausch« eröffnete uns die europäische Perspektive. Mark Bergfeld von der National Union of Students berichtete von den radikalen Protesten der Studierenden gegen die Verdreifachung der Studiengebühren und dem Generalstreik am 30. November in Großbritannien. Andrej Hunko, MdB, sprach über die Details der Kürzungspakete, über die er als Mitglied des Europarates für DIE LINKE informiert worden war. Haris Triandafillidou referierte über die drastischen sozialen Auswirkungen dieser Kürzungspakete am Beispiel von Griechenland. Tupac Orellana vom Die Linke.SDS-Bundesvorstand analysierte die Situation in Deutschland und vor welchen politischen Herausforderungen wir stehen, um die derzeit herrschende kritische Stimmung in Protest umzuwandeln. Die Debatte machte deutlich, wie wichtig der gemeinsame internationale Widerstand zukünftig sein wird.

Insgesamt bot die Studierendenkonferenz die Möglichkeit sich auszutauschen und zu vernetzen. Es war sehr inspirierend, ganz unterschiedliche Berichte und Erfahrungen von Studierenden aus dem Bundesgebiet zu hören. Stellvertretend für alle teilnehmenden Fraktionsmitglieder äußerte sich Nicole Gohlke sehr erfreut, dass sich so viele Studierende für grundsätzliche Fragestellungen interessieren und sich Gedanken über Alternativen zum Kapitalismus machen.