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Illustration: Euro-Münzen vor einem Stromzähler © iStock/vchal

Kein Wilder Westen bei Energiepreisen!

Nachricht von Dietmar Bartsch, Ralph Lenkert,

Dietmar Bartsch macht einen Realitätscheck an: "5 Cent kostet eine Kilowattstunde Gas an der Börse (im Dezember war's dreimal so teuer), aber Energieversorger erhöhen Gaspreise für Verbraucher um 50 Prozent. Die Ampel muss ihre Preisbremsen senken und Bürger vor Preiswucher schützen." Bartsch weiter:

"Die Preisbremsen der Bundesregierung auf Strom und Gas verhindern sinkende Preise für die Verbraucher. Will die Bundesregierung nicht weitere Gewinnrekorde bei den Multis möglich machen, sollte sie diese Bremsen aufheben. Der europäische Gaspreis ist so niedrig, wie seit eineinhalb Jahren nicht. Bei den Verbrauchern kommt davon kaum was an. Im Gegenteil: Abschlagszahlungen sind auf Rekordniveau. Ähnlich verhält es sich beim Strom. Die Preisbremsen der Ampel halten die Preise oben. Die Steuerzahler sichern mit ihrem Geld die Gewinne der Konzerne.

Die großen Versorger haben im letzten Jahr Rekordgewinne eingefahren. Das zeigt: Die Tarife waren zu hoch. Jetzt sind die Kosten für die Versorger wieder unten, aber die Preise viel höher. Hält die Ampel an den Bremsen in der Form fest, wird 2023 ein weiteres Rekordjahr für die Konzerne. Das Bundeskartellamt muss grundlegend reformiert und erweitert werden. Es muss in die Lage versetzt werden, wirksame Preiskontrollen durchzuführen und nicht wie ein zahnloser Tiger den Markt beobachten.“

Im Interview mit NDR-Info fordert Dietmar Bartsch ein Ende der Wild West-Verhältnisse bei Energiepreisen. Die Preisbremsen der Ampel bremsen nicht die Preise für Verbraucher, sondern zementieren die Gewinne der Versorger. Ein bezahlbares Grundkontingent an Strom und Gas wäre gerecht und brächte günstige Preise. "8 Cent je kWh Gas für 8000 kWh je 1Personen- Haushalt und je weitere Person 3000 kWh hinzu, das wäre gerechter als die 80 Prozent Regel und würde Gering- und Normalverdienende vor Abzocke schützen", konkretisierte Energiepolitiker Ralph Lenkert auf Twitter.