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Gesellschaftlichen Reichtum gerecht verteilen

Im Wortlaut von Pia Zimmermann,

Pia-Beate Zimmermann ist aktive Gewerkschafterin, wurde über die Landesliste Niedersachsen für DIE LINKE in den Bundestag gewählt. Wir stellen sie im Interview vor.

 

Pia-Beate Zimmermann, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl in den Deutschen Bundestag. Während der nächsten vier Jahre werden Sie in der Fraktion DIE LINKE die Interessen der Menschen vertreten. Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?
 
Mir ist wichtig, dass der gesellschaftliche Reichtum so gerecht verteilt wird, dass alle Menschen in Frieden leben können. Dazu gehört, dass alle Menschen von ihrer Arbeit gut leben können. Für Menschen ohne Arbeit muss es eine sanktionfreie auskömmliche Mindestsicherung geben. Weiterhin ist die Abschafftung der Zwei-Klassen-Medizin notwendig, denn Gesundheit darf nicht vom Geldbeutel abhängen. Als dritten Punkt möchte ich, dass gute Bildung für alle Menschen - von der Krippe bis zum Rentenalter - selbstverständlich wird. Bezahlbarer Wohnraum inklusive Energie muss die Regel werden, und die Themen Inklusion, Energie und gute Pflege gehören in den Mittelpunkt gerückt.
 
Welche konkreten Vorhaben wollen Sie in die politische Arbeit einbringen?
 
Mir persönlich ist die kommunale Anbindung sehr wichtig. Bei den Menschen vor Ort erfahren wir, wo "der Schuh drückt". Deshalb werde ich Institutionen und Organisationen vor Ort besuchen und Diskussionsrunden anbieten. Erste Themen werden sein: 1. Bezahlbarer Wohnraum für alle - auch in den Zentren! 2. Welche Bedingungen sind für eine gute und menschenwürdige Pflege nötig? Wieviel Kinder in Armut leistet sich unsere Stadt - und warum? Wenn wir vor Ort mit den Menschen ins Gespräch kommen, erfahren wir viel für unsere parlamentarischen Arktivitäten und können unsere Arbeit lebendig gestalten.
 
Auf welche persönlichen Erfahrungen können Sie dabei zurückgreifen?
 
Bereits als Jugendliche war ich in der Jugendverbandsarbeits aktiv und habe erfahren, was Solidarität und gemeinsam Eintreten für Wünsche und Forderungen bedeutet. Das hat mir bei meinen Aktivitäten als Gewerkschafterin immer geholfen. Einige Jahre war ich Ratsfrau in meiner Heimatstadt - das schult Auge und Ohr für die Probleme vor Ort. Wichtig als Ratsfrau war mir immer, die Menschen mitzunehmen und in die polistischen Prozesse einzubinden. Von 2008 bis 2013 war ich Landtagsabgeordnete in Niedersachsen. Da habe ich einen Einblick in parlamentarische Abläufe erhalten und gelernt, politische Forderungen in parlamentarische Initiativen umzusetzen. Dies und meine parteipolitische Arbeit sind eine gute Grundlage für meine zukünftige Arbeit.
 
Bleibt Ihnen neben der Politik, die Ihr Leben ja schon seit vielen Jahren begleitet, noch Zeit für Hobbies, Kinder, Enkel?
 
Gute Politik bedarf immer viel Zeit. Ich habe das Glück, dass meine Kinder und mein Lebensgefährte auch politisch aktiv sind. Sie haben großes Verständnis für meine Arbeit. Allerdings ist es notwendig, sich gezielt Zeit für gemeinsame Aktivitäten zu nehmen. Familie und Freunde sind mir sehr wichtig und ich hoffe, ausreichend Zeit auch als Bundestagsabgeordnete für sie zu haben.
 
Politik ist in der Regel ein langwieriges Geschäft. Dennoch: Welche drei Dinge möchten Sie heute in vier Jahren erledigt sehen?
 
1. Ein auskömmliches Leben für alle
2. Keine Beteiligung an Kriegseinsätzen und keine Rüstungsexporte
3. Abschaffung der Zwei-Klassen-Medizin und eine menschenwürdige Pflege für unsere Kranken und Pflegebedürftigen.
 

linksfraktion.de, 28. Oktober 2013

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