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Gerechte Bildungsfinanzierung mit Sozialindex

Nachricht von Birke Bull-Bischoff,

Bildungsungleichheit ist ein strukturell verankertes, ungelöstes und weitreichendes Problem im deutschen Bildungssystem. Die Ungleichheit betrifft Chancen auf Zugang zu guter Bildung und Ressourcenmangel gleichzeitig: Während privilegierte Regionen und Schulen mehr Zuwendungen erhalten und sich ihr Status dadurch nur verbessern kann, werden ohnehin abgehängte Regionen und Schulen weniger gut ausgestattet und haben daher schwierigere Bedingungen zur Verbesserung ihres Status.

Verhinderte Bildungschancen gefährden nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft, sondern beeinflussen auch nachhaltig gesellschaftliche Unzufriedenheit und Spaltung mit negativen Auswirkungen für alle.

Die Finanzmittel des Bundes müssen so verteilt werden, dass sie dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Dies ist aktuell nicht der Fall. Diese Gelder werden derzeit nach dem Königsteiner Schlüssel verteilt. Das bedeutet, dass die Bundesmittel je nach Steueraufkommen und Bevölkerungszahl auf die einzelnen Länder verteilt werden. Große und vermögende Länder bekommen einen höheren Anteil als kleine und weniger vermögende Länder. Damit wird das Ziel, Schulen mit dem größten Bedarf die meiste Unterstützung zukommen zu lassen, verfehlt.

Daher fordern wir eine Mittelverteilung nach einem Sozialindex, sodass tatsächliche Bedarfe gedeckt und nicht nur Teile der Mittel umverteilt werden. Mittelfristig sollte diese Indexierung flexibel gestaltbar sein: Ein Land kann bei der Finanzierung von digitaler Ausstattung andere Bedarfe haben als bei der Unterstützung von Inklusionsmaßnahmen.