Wie in jedem Jahr sind die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE während der so genannten Parlamentarischen Sommerpause viel in ihren Wahlkreisen unterwegs. Vor Ort nehmen sie sich der Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an, besuchen Betriebe und Vereine, engagieren sich für lokale und regionale Anliegen. Auf linksfraktion.de schreiben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier über ihren Sommer im Wahlkreis.
Vor der Neurologischen Klinik Kipfenberg v.l.n.r.: Burckhard Jurke (Betriebsratsvorsitzender Klinik Kipfenberg), Eva Bulling-Schröter, Harald Weinberg und Sandra Rothhardt (Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit Klinik Kipfenberg)
Von Eva Bulling-Schröter
Heute habe ich mir fachkundige Verstärkung geholt. Ich bin mit Harald Weinberg, dem Obmann für Gesundheitspolitik der Fraktion, in der Neurologischen Klinik Kipfenberg. Da heute seit langem die Sonne mal wieder zu sehen ist, war die Anfahrt durch das wunderschöne Altmühltal (ein Teil davon gehört zu meinem Wahlkreis) schon ein Erlebnis. Ich denke, sie haben für die schlimmen Krankheiten, die in diesem Krankenhaus behandelt werden, wenigstens für die Menschen eine wunderbare Landschaft ausgesucht. Von der Leiterin der Pressestelle, Frau Sandra Rothhardt konnten wir erfahren, dass die Klinik nunmehr schon seit fast 20 Jahren besteht. Sie ist seit dieser Zeit in den Händen des Rhönklinikums mit Hauptsitz in Bad Neustadt an der Saale. In den letzten zwei Jahren wurde ein sehr großzügiger, funktioneller neuer Trakt gebaut. Derzeit sind 506 Beschäftigte für 223 Betten zuständig. Somit ist das Klinikum einer der größten Arbeitgeber des Landkreises Eichstätt. Neu ist der Forschungsbereich zur menschlichen Motorik: Die Klinik arbeitet auf diesem Gebiet mit Wissenschaftlern der Uni Marburg zusammen. Für mich war auch sehr bemerkenswert, wie sie hier mit MRSA (MRSA ist die Abkürzung für „methicillinresistenter Staphylococcus aureus“, inzwischen häufig auch „multiresistenter Staphylococcus aureus“ genannt) umgehen. Die Klinik arbeite in diesem Bereich nach dem „Holländischen Modell“. Jede PatientIn die neu in die Klinik kommt, wird erst einmal drei Tage isoliert, um festzustellen, dass keine Keime übertragen oder mitgebracht werden. Als aktiver Gewerkschafter und Betriebsratsvorsitzender ist Burckhard Jurke sehr erfreut über die organisationspolitische Entwicklung innerhalb der Klinik. Die Beschäftigten sind nach anfangs zäher Beteiligung mittlerweile mit über 50 % in der Gewerkschaft ver.di organisiert. Somit konnten natürlich auch die Tarifverhandlungen sehr erfolgreich abgeschlossen werden. Die für mich interessanteste Diskussion entwickelte sich an dem Widerspruch zwischen dem Organspendeausweis und einer Patientenverfügung: Widersprüchlich ist hier insbesondere, dass Menschen bei einer Organentnahme wieder an Maschinen angeschlossen werden müssen. Genau dem widerspricht man jedoch in einer Patientenverfügung – ein auch für die Ärzte wohl nicht so ganz einfaches Thema.