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Ein Altern in Würde für alle ist möglich

Nachricht von Katrin Werner,

Der Saal in Leipzig Grünau war voll besetzt, als die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag am 19. Juni zur seniorenpolitischen Konferenz "Altern in Würde – Gerechtigkeit, Mitbestimmung, Teilhabe" einlud. Das Problem der Altersarmut ist zu lösen, indem der Reichtum der Gesellschaft von oben nach unten umverteilt wird, sagte Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Bundestagsfraktion in seinem Eingangsstatement. Kinderarmut und Altersarmut seien eine Schande in einer reichen Gesellschaft wie in Deutschland.

Nach der Begrüßung durch Adam Bednarsky von der Fraktion DIE LINKE. im Leipziger Stadtrat und Katrin Werner, seniorenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, startete der Tag mit einem Vortrag von Ingo Schäfer vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Er zeigte auf, wie es möglich ist, die soziale Sicherung aller Menschen im Alter zu garantieren. Dazu brauche es unter anderem eine Stärkung der gesetzlichen Rente und eine flächendeckende Tarifbindung, um gute Arbeit und gute Löhne zu schaffen.

Siegfried Schlegel, langjähriger Stadtrat für DIE LINKE in Leipzig, widmete sich dem Thema der gesellschaftlichen Teilhabe von älteren Menschen. Er machte deutlich, welche Bedeutung Barrierefreiheit insbesondere von Wohnungen hat, damit Senior*innen nicht sozial isoliert sind und dadurch vereinsamen. Außerdem brauche es Orte für Begegnungen im Sozialraum, frühzeitige aufsuchende Angebote und Mobilitätsangebote, die für alle Menschen nutzbar sind.

Dem Thema der demokratischen Partizipation widmete sich Anne Linneweber vom Paritätischen Gesamtverband. Sie verwies darauf, dass ältere Menschen zunächst finanziell abgesichert sein müssten, damit sie die Möglichkeit und die Ressourcen zur Partizipation haben. Darüber hinaus müsse es eine stärkere Präventionsarbeit geben, die Selbstständigkeit fördert, bevor eine Pflegebedürftigkeit eintritt. Außerdem müsse es endlich ein Seniorenmitwirkungsgesetz in jedem Bundesland geben, um die Partizipation institutionell abzusichern, bisher ist das lediglich in vier Ländern gegeben.

Im abschließenden Podium diskutierten Rico Gebhardt, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Sächsischen Landtag und Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands über die Bedingungen des Alterns in Würde. Dabei standen u.a. die Chancen und Gefahren der Digitalisierung im Vordergrund und wie ältere Menschen hier stärker mitgenommen werden können. Außerdem ging es um die Frage, wie eine menschenwürdige Pflege geschaffen werden kann und um die Stärkung der Teilhabe von älteren Menschen in ländlichen Regionen.

Wir danken allen Teilnehmer*innen, Referent*innen und Moderator*innen für eine interessante Konferenz, die zahlreiche Impulse für die seniorenpolitische Arbeit der Bundestagsfraktion gegeben hat.