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Dresden war nazifrei. Endlich.

Nachricht von Stefan Liebich,

Am 18. Februar trafen sich wenige Tage nach der erfolgreichen Demonstration am 13.2. wieder viele Dresdnerinnen und Dresdner sowie Antifaschistinnen und Antifaschisten aus Nah und Fern um den einst größten Neonaziaufmarsch Europas zu verhindern. Und sie waren erfolgreich.


LINKE, Grüne, Jusos, Autonome u.v.a., kurz: Mehr als 10.000 Antifaschistinnen und Antifaschisten aller Spektren und allen Teilen Deutschlands reisten mit Bussen und Zügen am frühen Samstagmorgen an und trafen sich vormittags am Hauptbahnhof. Erstmal gab es Tee, Kaffee und Suppe und es war auch noch ziemlich kühl. Nach einer kleinen Kundgebung zu Beginn und der unterhaltsamen Verlesung der Auflagen der Polizei für die Demo und der Verkündung der Telefonnummern des Ermittlungsausschusses und der Sanitäter, die erfreulicherweise nicht gebraucht wurden, zogen wir friedlich durch die ganze Stadt. Da kam auch die Sonne heraus.

Der Demozug war deutlich länger als die gesamte Route der Nazis am 13. Februar. Unsere Fraktion im Bundestag war mit vielen Abgeordneten vor Ort und DIE LINKE insgesamt war gut zu sehen. Dieser Samstag war eine Freudenfeier über die vertriebenen Nazis und Protest gegen das, was wir im Bundestag inzwischen die "sächsischen Verhältnisse" nennen.

Blockaden wurden in den letzten Jahren als Straftaten dargestellt, Immunitäten von Kolleginnen und Kollegen aus den Landtagen und aus dem Bundestag wurden aufgehoben, das Büro des Demo-Bündnisses und des Dresdner Roten Baum e.V. wurden durch SEK-Einheiten gestürmt und in einer Funkzellenabfrage wurden rechtswidrig mehr als eine Millionen Verbindungsdaten gesammelt. Dieses Mal waren zwar auch Polizeieinheiten aus verschiedenen Bundesländern und der Bundespolizei präsent und zum Teil auch martialisch anzusehen, aber Anlässe zum Eingreifen wurden ihnen nicht geboten. Bei schönstem Frühlingswetter und guter Stimmung wurden mehrere Zwischenkundgebungen abgehalten und abends ging es in den Bussen wieder zurück. Ein guter Tag!