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Die Fraktion beim Castor - Montag, 28.11.2011

Nachricht,

Nach der dritten anstrengenden Nacht sind die Abgeordneten wieder im Wendland unterwegs. Die Castoren werden in Dannenberg auf Lastwagen verladen und von dort ins Zwischenlager Gorleben transportiert. Auf dem Weg gibt es vielfältige Proteste.

 

6:30

Die Verladung der Castor-Behälter auf LKW beginnt.

 

12:15

Dorothée Menzner versucht, gemeinsam mit Kerstin Rudeck, Vorsitzende der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI), mit dem Lautsprecherwagen der BI zur angemeldeten Kundgebung in Laase zu fahren. Seit 1,5 Stunden werden sie von Polizeisperren nicht durchgelassen. Dorothée Menzner findet die Begründungen unglaubwürdig: "Die verschiedenen Einsatzleitungen kommunizieren nicht richtig miteinander. Es heißt, in der Genehmigung stehe ein anderer Zufahrtsweg, aber der ist so lang, dass es mit Treckern gar nicht zu schaffen wäre, rechtzeitig anzukommen." Nach einer langen Wartezeit wird Kerstin Rudeck durchgelassen, die Abgeordnete und der Wagen aber nicht.

 

13:00

Ralph Lenkert macht sich auf den Weg zur Blockade direkt am Zwischenlager.

 

15:00

Ralph Lenkert ist bei der Blockade angekommen, es gibt wieder frische Waffeln vom LINKEN Waffeleisen und auch Luftballons.

Der Musikwagen der BI ist nach über sechs Stunden immer noch nicht durchgekommen. Die Polizei fährt schweres Gerät auf, darunter fünf Wasserwerfer. Die Situation ist ruhig.

 

Dorothee Menzner berichtet, dass die Staatsanwaltschaft Lüneburg auf Anzeige der BI die Strahlen-Messwerte der BI und Greenpeace nachvollzogen. Damit liegen die Werte über den zulässigen Grenzwerten und eine weitere Einlagerung ist nicht genehmigungsfähig.

Dorothée Menzner bemüht sich um einen Verwaltungsrechtler, der eine sofortige Verfügung erwirkt, die den Castor stoppt.

 

16:00

Alle elf Castor-Behälter sind verladen.

Bis zu diesem Zeitpunkt blockiert Greenpeace die Straße bei Klein Gusborn.

 

17:00

Die Blockade in Gorleben ist geräumt, eine Stunde später auch die Kletterer von Robin Wood. In Grippel kapern zwei Aktivisten das Führerhaus eines Castortransporters, was zu einer einstündigen Verzögerung führt.

Die parlamentarischen BeobachterInnen Ralph Lenkert, Dorothée Menzner und Johanna Voß sind dabei an den verschiedenen Punkten vor Ort.

Ralph Lenkert ist in Gorleben. Überwiegend wurde die Blockade mit verhältnismäßigen Mittel geräumt. Ralph Lenkert kritisiert, dass jedoch auch Schmerzgriffe angewandt wurden. In einem Fall musste er einschreiten als ein Polizist einen Demonstranten würgte.

Dorothée Menzner ist in Laase. Die Polizei verhält sich sich in Laase provokativ und aggressiv. Vor dem "Musenpalast" findet eine angemeldete Kundgebung der BI Lüchow-Dannenberg statt. Auf dem Weg dorthin wurde der "Musikkampfwagen" zwischen zwei Absperrungen an der Weiterfahrt gehindert. Erst nach mehreren Interventionen konnte er weiterfahren.

Die Polizei überschreitet selbst gezogene Absperrbänder und befindet sich damit - entgegen der Absprachen -  auf dem Geländer der Kundgebung. Wasserwerfer kommen zum Einsatz. Feuertonnen, die zum Wärmen benötigt werden, werden mit Wasserwerfern gelöscht. Berittene Polizei greift wahllos KundgebungsteilnehmerInnen aus der Menge. Insgesamt werden dabei mehr Demonstrierende verletzt und durchnässt, als die Sanitäterinnen und Sanitäter versorgen können.

Johanna Voß ist in Lasse, als die Polizei zehn Minuten nach der Castor-Durchfahrt den Standort der Sanitäter und Sanitäterinnen in Laase stürmt und Menschen herausgreift.

 

21:50

Die Castoren erreichen das Zwischenlager in Gorleben. Dafür brauchte er insgesamt 126 Stunden. Dies ist ein neuer Rekord.