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Clubsterben stoppen

Nachricht von Caren Lay,

Clubs stehen nicht nur für rauschende Feste und durchtanzte Nächte, sondern auch für kulturelle Vielfalt. Sie sind wichtige Freiräume, gerade auch für LGBTIQ* in einer heteronormativen Gesellschaft. Viele Clubs sind seit Längerem durch Mietenwahnsinn und Gentrifizierung in ihrer Existenz gefährdet. Deshalb fordert die Fraktion DIE LINKE im Bundestag die Anerkennung von Clubs als Kulturstätten. Das betrifft nicht nur das Baurecht, wo Clubs als Vergnügungsstätten disqualifiziert werden und dadurch Nachteile erleiden. Auch steuerlich sollten Clubs Konzerthäusern gleich gestellt werden. Clubs brauchen auch besseren Mieterschutz. 

Durch die Corona-Krise spitzt sich nun die existenzielle Bedrohung von Clubs weiter zu. Ihre finanziellen Möglichkeiten reichen meist nicht aus, um die Krise aus eigenen Mitteln zu überbrücken. Die Soforthilfen sind zu gering. Wenn Kredite überhaupt beantragt werden können, müssen diese mit Zinsen zurückgezahlt werden. Schulden später abzuzahlen, ist jedoch für Clubs, die häufig mit viel Leidenschaft aber geringen Gewinnen wirtschaften, kaum möglich. Eine Exitstrategie, die Clubnächte bald wieder erlauben könnte, ist derzeit nicht erkennbar. Nur wenige Länder – wie beispielsweise Berlin – haben Hilfsprogramme aufgesetzt. Es braucht aber ein Hilfsprogramm des Bundes, um Clubs und Festivals zu retten. Clubs brauchen Zuschüsse anstelle rückzahlungspflichtiger Kredite. Kündigungen der Räume müssen für die Zeit der Pandemie grundsätzlich ausgeschlossen werden.

Clubs sind feste Institutionen queerer Kultur. Ihr Niedergang muss verhindert werden, damit wichtige Freiräume erhalten bleiben. LGBTIQ* brauchen die Möglichkeit, gemeinsam und als Community zu feiern. Und nach der entbehrungsreichen Zeit der Corona-Krise ist auf jeden Fall wieder ein ordentlicher Rave fällig. Deshalb: Clubsterben stoppen!

Caren Lay ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag