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Bei den Streikenden des Callcenters S-Direkt Halle in Annaberg

Im Wortlaut von Jörn Wunderlich,

Wie in jedem Jahr sind die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE während der so genannten Parlamentarischen Sommerpause viel in ihren Wahlkreisen unterwegs. Vor Ort nehmen sie sich der Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an, besuchen Betriebe und Vereine, engagieren sich für lokale und regionale Anliegen. Auf linksfraktion.de schreiben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier über ihren Sommer im Wahlkreis.

Jörn Wunderlich (links) unterstützt die streikenden Callcenter-Beschäftigen aus Halle bei ihren Protesten im sächsischen Annaberg.

 

Von Jörn Wunderlich

 

An meinem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub wurde es richtig heiß. Nach einem Besuch der wunderschönen Annenkirche in Annaberg-Buchholz standen wir bei gefühlten 39° C im Schatten mitten unter den Streikenden aus dem Callcenter S-Direkt Halle, die gegen 12.00 Uhr in Annaberg-Buchholz mit Bussen eintrafen. Vertreter der Gewerkschaft ver.di und MdB Petra Sitte aus Halle begleiteten die Streikenden.

Die MitarbeiterInnen und Organisatoren des Streiks hatten sich vorgenommen, alle wichtigen Auftraggeber des  Callcenters S-Direkt in Halle auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Ihr Weg führte daher u. a. über Berlin und Dresden auch nach Annaberg-Buchholz zum Sitz des Aufsichtsrates der Sparkasse Erzgebirge.

Es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, für bessere Bedingungen und höhere Löhne auf die Straße zu gehen, schwebt doch über den Streikenden immer das Damoklesschwert der Entlassung aus ihrem  Arbeitsverhältnis. Deshalb sehe ich es als meine Pflicht an, sie auch persönlich bei ihrem Aufbegehren zu unterstützen. Dass auch der regionale Bundestagsabgeordnete der Linken anwesend war, wurde von den Streikenden des Callcenters S-Direkt in Halle sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen.

In Annaberg-Buchholz gaben die Streikenden mit einem gelungenen Flash-Mob ihren Unmut über ihre Arbeitsbedingungen und ihre Entlohnung vor der Sparkassenfiliale Erzgebirge Ausdruck. Die Verantwortlichen der Sparkassenfiliale luden die Streikenden zu einem kleinen Mittagsimbiss ein  und reichten Getränke. Nach einem öffentlichen Gespräch von Vertretern der Gewerkschaft ver.di und MdB Petra Sitte gab sogar der Leiter der Sparkasse seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Streik zu einem guten Ende führen möge.

Dem kann ich nur zustimmen. Es wäre an der Zeit, die Forderungen der Streikenden nach einem Mindestlohn von 8,50€/Stunde zu erfüllen und die Arbeitsbedingungen im Callcenter zu verbessern. Noch besser wäre es allerdings, wenn sich die CDU/CSU/FDP-Bundesregierung unter Bundeskanzlerin Merkel und der Bundestag, d. h. die Volksvertreter aus den Reihen der CDU/CSU, der FDP, der SPD und Bündnis 90/DIE GRUENEN endlich zu einen flächendeckenden Mindestlohn von 10,00 €/Stunde entschließen könnten. Dafür werde ich auch weiter im Bundestag mit meiner Fraktion kämpfen. 

 

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