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Auf ein Wort mit dem Herausgeber

Periodika von Ulrich Maurer,

Editorial

 

Die Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima hat Deutschland verändert. Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik wollten so viele Menschen den Ausstieg aus der Atomenergie – und zwar so schnell wie möglich.

 

Die atomare Gefahr ist das Thema Nummer 1 in diesen Monaten. Es bewegt die Menschen allerorts und wird heftig diskutiert: Wie und wann schaffen wir den Ausstieg? clara hat diese Fragen zum Schwerpunktthema gemacht.

 

Die schwarz-gelbe Regierungskoalition hat sich festgelegt. Noch elf weitere Jahre will sie an der atomaren Gefahr festhalten und behauptet, ein früherer Atomausstieg sei nicht möglich. Zahlreiche Experten von Umweltverbänden widersprechen dem. Mit einigen von ihnen, darunter Greenpeace und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), hat die Fraktion DIE LINKE ein Programm für den Atomausstieg bis 2014 in Deutschland erarbeitet. clara zeigt Ihnen, wie ein Ausstieg innerhalb von drei Jahren möglich ist und wie dieser für alle Bürgerinnen und Bürger bezahlbar ist.

 

Aber DIE LINKE will mehr als nur den Ausstieg. Sie will die sozial-ökologische Wende. Denn mit dem Problem Energiepolitik sind die Fragen nach sozialer Gerechtigkeit, Klimawandel und Arbeitslosigkeit untrennbar verbunden. Darauf macht Gregor Gysi in einem Essay aufmerksam. Wer den umfassenden grünen Wandel will, darf das rote Projekt von Solidarität nicht vergessen und kann auf den Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft nicht verzichten.

 

Dass die sozial-ökologische Wende keine Zukunftsmusik ist, zeigen schon heute viele lebendige Beispiele für eine dezentrale, kommunale oder auch in Bürgerhand befindliche Energieversorgung. clara lädt zu einer kleinen Reise durch Deutschland ein und stellt ausgewählte Projekte vor: Dörfer, die sich von Energiekonzernen unabhängig gemacht haben. Gemeinden, in denen durch Windräder kostenloses Mittagessen für Kinder möglich wurde, und Bauern, die ihre Traktoren mit eigenem Pflanzenöl betreiben.

 

Was wäre die Fußballweltmeisterschaft der Frauen ohne Spielerinnen aus Potsdam. Der 1. FFC Turbine Potsdam hat viele prominente Kickerinnen hervorgebracht. Ein Erfolg, der vor 40 Jahren begann und untrennbar mit der Trainerlegende Bernd Schröder verbunden ist. clara hat den »Königinnen-Macher« getroffen.

Portugal – das kleine Land feierte im April seine »Nelkenrevolution«. Kurz danach taumelte es unter den europäischen Rettungsschirm, und Anfang Juni wählten die Portugiesen eine neue Regierung. Eine Reportage aus dem ärmsten Stadtviertel in Lissabon erzählt von Hoffnungen und Enttäuschungen, von einer linken Mutter Teresa und?Menschen, die in bitterer Not und?Zeiten des Sozialabbaus solidarisch zueinanderstehen.

 

Alles BILD oder was? – fragt unser Gastkolumnist, der ehemalige Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, Wolfgang Storz. Er analysiert die Boulevardisierung der Medienlandschaft, benennt die Gefahren, die sich für eine Demokratie daraus ergeben und entwickelt die Idee einer neuen unabhängigen Online-Tageszeitung.

 

Ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche und kurzweilige Lektüre der aktuellen Ausgabe von clara, dem Magazin der Fraktion DIE LINKE.

 

 

Ulrich Maurer ist stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE