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Verdiente Aufwertung

erschienen in Lotta, Ausgabe 10,

Warum ver.di mit den Frauen und Männer der Erziehungs- und Sozialberufe auf die Straße ging und für eine gesellschaftliche Wertschätzung ihrer Berufe kämpft.

Im Sozial- und Erziehungsdienst – also in Krippen, Kitas, Horten, Jugendzentren, in der Schulsozialarbeit, in Jugendämtern, in Heimen für Kinder und Jugendliche sowie in Einrichtungen und Angeboten der Behindertenhilfe und vielen weiteren Arbeitsgebieten – sind bundesweit 750.000 Menschen tätig. Von ihrer Arbeit profitieren wir alle. Die meisten Beschäftigten sind Frauen. Mehr als zwei Drittel diese  Kolleginnen arbeiten in Teilzeit – häufig nicht auf eigenen Wunsch. Die Bewertung ihrer Arbeit ist 25 Jahre alt. In dieser Zeit hat sich vieles verändert. Kindergärten sind zu Orten frühkindlicher Bildung geworden  Kinderschutz ist in aller Munde und die Arbeit der Sozialarbeiterinne und Sozialarbeiter erhält in unserer Gesellschaft eine immer größere Bedeutung. Vor dem Hintergrund wachsender Armut, einem Einwanderungsland, einer Gesellschaft, in der die soziale Herkunft eine entscheidende Bedeutung für den Werdegang der Kinder hat, sind die Aufgaben im Sozial- und Erziehungsdienst immer anspruchsvoller, umfassender und für den Einzelnen wie für die gesamte Gesellschaft immer wertvoller geworden.

Aus diesem Grund will ver.di gemeinsam mit den Beschäftigten eine deutliche Erhöhung der Einkommen für die Sozial- und Erziehungsberufe durchsetzen. Tausende Kolleginnen  und Kollegen von öffentlichen, aber auch von freien und konfessionellen Trägern machten bundesweit deutlich, dass jetzt die Zeit ist, eine Aufwertung vorzunehmen. Diese Konflikt wird entscheiden, welche Attraktivität diese Tätigkeiten künftig haben werden, in welcher Qualität sie angeboten werden können und was der Gesellschaft die Arbeit mit und für Menschen wert ist.

Alexander Wegner ist ver.di-Bundesfachgruppenleiter für Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe