Der Jahrestag der Deutschen Einheit wirft seine Schatten voraus. Gewiss wird die Regierung wieder auf »Leuchttürme« der Industrie im Osten verweisen. Studien belegen jedoch: Die Situation in den neuen Bundesländern ist alarmierend.
Das Lohnniveau im Osten liegt nur bei 70 Prozent desjenigen im Westen, die Arbeitslosigkeit im Osten ist mehr als doppelt so hoch.
Es mehren sich die Anzeichen, dass sich an dieser Situation langfristig nichts ändern wird: Der Bericht „Leben 2007“ des Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums Berlin-Brandenburg, der Klar vorab auszugsweise zuging, ist alarmierend. Fast zwanzig Prozent der Bevölkerung in Gemeinden mit bis zu 5000 Einwohnern im Osten erwarten, dass ihr Wohnort in zehn Jahren an Anziehungskraft verloren haben wird.
Und auch der Zukunftsatlas 2007 der Prognos AG mit seiner Auflistung aller deutschen kreisfreien Städte und Landkreise bestätigt diese düstere Perspektive: Unter den 40 kreisfreien Städten und Landkreisen mit dem Prädikat „hohe Zukunftsrisiken“ liegen 39 in Ostdeutschland, nur ein einziger Landkreis liegt im Westen. Die Studie listet auch Städte und Landkreise mit den besten Zukunftschancen: Auf den Plätzen 1 bis 138 findet sich der Westen 134 mal wieder, der Osten aber nur ganze vier Mal.
Was unternimmt die Bundesregierung gegen diese unübersehbare Schieflage? Bisher verhallen die Forderungen der Fraktion DIE LINKE nach dem dringend notwendigen Kurswechsel für den Aufbau Ost ungehört.

Schatten der Einheit
erschienen in Klar,
Ausgabe 6,
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»Einem Sterben in Würde und Selbstbestimmung muss ein ebensolches Leben vorangehen«
Im Wortlaut von Petra Sitte
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Bundesregierung muss Thema Pressefreiheit endlich ernst nehmen
Pressemitteilung von Doris Achelwilm
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Entschädigung für mosambikanische Vertragsarbeiter muss kommen – Offener Brief aus der Wissenschaft für Anerkennung und Gerechtigkeit
Pressemitteilung von Gökay Akbulut, Matthias Höhn
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Ausgangssperren sind weder sinnvoll noch wirksam
Pressemitteilung von Achim Kessler
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Immobilienboom bei Parteispenden
Nachricht von Caren Lay
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Neue Sanktionsforderungen gegen Russland ablehnen
Pressemitteilung von Sevim Dagdelen