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Keinen Balanceakt mit Absturzgefahr zugelassen

erschienen in Querblick, Ausgabe 7,

Anträge der Bundestagsfraktion zur Familienpolitik fanden große Mehrheit

Lange ist diskutiert worden. Heftig und turbulent wurde es in den zurückliegenden Monaten zuweilen, wenn die unterschiedlichen Erfahrungen und Ansichten zum Thema Familie und Beruf in Foren, Anhörungen oder Plenen aufeinandertrafen.

DIE LINKE lehnt familienpolitische Vorstellungen ab, nach denen die Mutter oder der Vater nur oder überwiegend »Haus- und Erziehungsarbeit« leisten sollen. Beide haben vielmehr das gleiche Recht auf Erwerbsarbeit und Zeit für die Familie.

Für Familien mit Kindern, vor allem für Alleinerziehende, ist der Alltag derzeit ein Balanceakt mit Absturzgefahr. Sie sind konfrontiert mit einem Arbeitsleben, in dem trotz ständig abnehmender Arbeitsplatzsicherheit immer höhere Anforderungen gestellt werden. Die schlechte Arbeitsmarktlage und die verfehlte Arbeitsmarktpolitik der letzten Jahrzehnte haben die Handlungsspielräume vieler zusätzlich eingeschränkt.

Das von einer Minderheit der deutschen Linken vorgeschlagene Erziehungsgehalt oder andere Formen eines Lohns für Hausarbeit, wie auch die im Gesetzentwurf der Bundesregierung enthaltene Prämie für die Nichtinanspruchnahme öffentlicher Kinderbetreuung, fanden nur wenig Zustimmung. Derlei Vorhaben schränkten neben den Rechten der Kinder auch die Rechte der Eltern ein, vor allem den Anspruch von Frauen auf Erwerbsarbeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein Erziehungsgehalt zwänge ärmere Familien, die häusliche Kinderbetreuung als Aufbesserung des Einkommens zu nutzen und beraubte ärmere Kinder der Chance auf einen Kita-Besuch.

DIE LINKE setzt sich ein für den Rechtsanspruch auf elternbeitragsfreie Ganztagsangebote in öffentlichen Kitas und fordert die sofortige Anhebung des Mindestelterngeldes auf 450 Euro. Weiterhin soll die Erweiterung des zeitlichen Anspruchs auf Elterngeld auf 12 Monate pro Elternteil und 24 Monate für Alleinerziehende erfolgen. Dieses »Elterngeldkonto« soll bis zum 7. Lebensjahr des Kindes gelten, damit auch z.B. zum Schulbeginn eine Ausstiegszeit in Anspruch genommen werden kann. Die Familienpolitik soll allen Menschen im Land die Entscheidung für Kinder erleichtern und die Lebensbedingungen von Familien konsequent verbessern.

Letztlich folgte auch die große Mehrheit der Delegierten auf dem Parteitag in Cottbus den Positionen der Bundestagsfraktion DIE LINKE in Sachen Familienpolitik und stimmte den Positionen in einem entsprechenden Antrag zu.
www.linksfraktion.de/familien