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Für höhere Frauenrenten

erschienen in Lotta, Ausgabe 12,

Laut Rentenversicherungsbericht 2016 lag am 1. Juli 2015 der durchschnittliche Gesamtrentenzahlbetrag der Männer bei 1034,27 Euro, der von Frauen bei 815,45 Euro. Das sind 21,2 Prozent weniger. Diese Rentenlücke ist viel zu groß! DIE LINKE im Bundestag hat gute Vorschläge, sie zu verkleinern.

Arbeitspolitisch gilt: Wir brauchen gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit und viele Maßnahmen gegen den Gender-Pay-Gap, also die Lohnlücke von Frauen gegenüber Männern.

Rentenpolitsch gilt:

  • Das Rentenniveau muss wieder auf 53 Prozent angehoben werden. Dann würden auch die Renten von Frauen sofort deutlich steigen.
  • Frauen, die Kinder nach 1992 geboren haben und dafür die sogenannte Mütterrente erhalten, bekommen drei Entgeltpunkte auf ihrem Rentenkonto gutgeschrieben. Ihre Erziehungsleistung wird gesellschaftlich so bewertet, als wenn sie drei Jahre zum Durchschnittsverdienst gearbeitet hätten. Das sind 91,35 Euro im Westen und 85,98 Euro im Osten. Mütter von vor 1992 geborenen Kindern erhalten nur zwei Entgeltpunkte. Das ist ungerecht. DIE LINKE fordert drei Jahre Kindererziehungszeiten für jedes Kind. Egal, ob 1960 oder 2010, in Dresden oder in Köln geboren.
  • Für jene, die lange Jahre zu niedrigen Löhnen arbeiten mussten, gibt es für die Zeit bis 1991 die Rente nach Mindestentgeltpunkten. Mit ihr werden die Renten dieser Niedrigverdienenden auf bis zu 75 Prozent des Durchschnitts angehoben. Davon profitieren zu 88 Prozent Frauen. Und darum sollte diese Rente auch für die Zeit von 1992 bis heute gelten.
  • Wir fordern eine einkommens- und vermögensgeprüfte solidarische Mindestrente. Niemand soll im Alter von weniger als 1050 Euro netto leben müssen. In Österreich haben Frauen durchschnittlich eine Rente von 1130 Euro und eine Mindestrente von 1030 Euro erhalten alle, die einen Rentenanspruch von mindestens 1 Cent erworben haben. Das geht auch bei uns!

Matthias W. Birkwald ist rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE