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8. März soll Feiertag werden

erschienen in Querblick, Ausgabe 5,

Hamburgerinnen starten entsprechende Initiative

In Hamburg formiert sich ein Bündnis, das die Initiative des ver.di-Landesbezirksfrauenrates zur Einführung eines Feiertages am 8. März unterstützt. In der Hansestadt soll deshalb das Landesfeiertagsgesetz geändert werden.

Der Internationale Frauentag, 1910 von der sozialistischen Frauenkonferenz auf Vorschlag von Clara Zetkin ins Leben gerufen, 1921 von der internationalen Konferenz der Kommunistinnen als einheitlicher Tag auf den 8. März festgesetzt und seit 1975 von der UNO als Gedenktag gewürdigt, soll – zunächst in Hamburg – als gesetzlicher Feiertag festgeschrieben werden. Neben dem Frauenplenum der Bundestagsfraktion DIE LINKE unterstützen auch die linken Genossinnen und Genossen in Hamburg den Aufruf.

Gründe dafür gebe es genug, sagt die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Kirsten Tackmann. »Die Rechte der Frauen sind immer noch weit entfernt von denen der Männer. Immer noch verdienen Frauen im Durchschnitt 23 Prozent weniger und sind im Alter überproportional von Armut betroffen. Kinder sind weiterhin ein Karrierehemmnis. In der Wirtschaft und an Universitäten sind Führungspositionen nur zu einem kleinen Teil von Frauen besetzt.«

In Hamburg wollen die Frauen zu den Bürgerschaftswahlen am 24. Februar mit einem qualitativen Frauenanteil für DIE LINKE Politik machen. »Die Erfahrungen der Frauenbewegungen und der Arbeiterinnenbewegung haben uns gelehrt: Wir können die gesellschaftliche Unterdrückung der Frau nicht individuell lösen«, sagt Kersten Artus von den Hamburger Linken. Sie möchte mit vielen anderen Frauen zentrale Forderungen durchsetzen, die auf dem Weg zur Gleichstellung der Frau bundesweit unumgänglich sind: gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit, eine geschlechtsunabhängige Berufswahl, Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, Abschaffung des Ehegattensplittings, ein vom Mann unabhängiges Aufenthaltsrecht, die Abschaffung des § 218 Strafgesetzbuch.

Auf Hamburg bezogen fordert DIE LINKE umfassende Instrumente wie zum Beispiel ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft und eine Novellierung des Vergabegesetzes zur Absicherung der Frauenförderung. Kersten Artus plädiert für den Frauentag als Feiertag. »In vielen Ländern der Welt ist der Internationale Frauentag ein Feiertag. Warum also nicht auch bei uns? Wir finden den Aufruf toll. Er unterstreicht unsere frauenpolitischen Forderungen, die wir als Linke an den Hamburger Senat haben. Wir werden uns in der Bürgerschaft für die Änderung des Landesfeiertagsgesetzes einsetzen.«
Frank Schwarz