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62 Multi-Milliardären gehört die halbe Welt

erschienen in Klar, Ausgabe 38,

Aktuelle Studie enthüllt: Wenige Milliardäre besitzen genauso viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.

© Oxfam Deutschland

 

 

Das weltweite Vermögen ist extrem ungleich verteilt. Laut einer aktuellen Studie von Oxfam verfügen die 62 weltweit reichsten Multimilliardäre über ein Vermögen von etwa 1.760 Milliarden Dollar. Das ist genauso viel, wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, rund 3,6 Milliarden Menschen, besitzt.

Die meisten dieser 62 Superreichen stammen aus den USA. Einige leben in Frankreich, China, Großbritannien – und Deutschland, zum Beispiel Immobilien-Tycoon Michael Otto (15,4 Milliarden US-Dollar), BMW-Erbin Susanne Klatten (18,5 Milliarden) und Theo Albrecht jr. (20,3 Milliarden), Erbe der Supermarktkette Aldi. Für Albrechts Vermögen muss eine Aldi-Kassiererin (Jahresgehalt: 25.000 Euro netto) lange arbeiten: rund 730 000 Jahre lang, ohne einen einzigen Cent auszugeben für Kleidung oder Nahrung.

Ein Grund für diese unvorstellbare Anhäufung von Vermögen ist laut Oxfam die Verschiebung von Vermögen in Steueroasen (etwa die Kaimaninseln, Monaco, Luxemburg). Multimilliardäre nutzen diese, um möglichst wenige Steuern zu zahlen. Auch Konzerne wie Apple, Amazon & Co. vermeiden Steuern mit dieser Methode; ihre Investitionen in solche Steueroasen haben sich in den Jahren 2000 bis 2014 vervierfacht. Neun von zehn multinationalen Konzernen unterhalten dort Filialen.

Laut der oben genannten Studie von Oxfam besitzt das reichste Prozent der Weltbevölkerung so viel die die übrigen 99 Prozent: 70 Millionen Menschen besitzen so viel wie 7,4 Milliarden Menschen. Warren Buffet (85 Jahre, 60,8 Milliarden US-Dollar) ist die Nummer 3 auf der Liste der reichsten Menschen der Welt, die das US-Wirtschaftsmagazin Forbes regelmäßig veröffentlicht. Der Börsenspekulant sagte vor Jahren: „Seit zwanzig Jahren tobt ein Klassenkampf, und meine Klasse hat gewonnen.“