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Wo nichts gegen Kinderarmut unternommen wird, hilft auch kein Bündnis für Erziehung

Pressemitteilung von Diana Golze,

Diana Golze, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., reagiert mit Skepsis auf das von der Bundesfamilienministerin und den Kirchen geschlossene Bündnis für Erziehung:

Ich befürchte, dass es sich hier nur um eine weitere Wortblase von Familienministerin von der Leyen handelt. Ihr Ministerium hat bisher auf keine der wichtigen Fragen eindeutige und zukunftsweisende Antworten gegeben. Ein Land, dass sich eine so gravierende Kinderarmut wie Deutschland leistet, bräuchte als erstes ein Bündnis für Kinderrechte. Ich hoffe, dass die Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände die große Erfahrung mit der Betreuung von Familien und Kindern nutzen und die Ministerin auf den Boden der Tatsachen holen.

Aber meine Hoffnungen in dieser Hinsicht sind begrenzt. Immer deutlicher wird, dass Frau von der Leyen jede Woche eine neue PR-Initiative startet, aber ansonsten wenig passiert. So redet zwar das ganze Land über Familienpolitik. Aber das zuständige Ministerium bleibt tatenlos. Ob Elterngeld, Kinderzuschlag oder Kampf gegen Rechtsextremismus, nirgendwo ist ein Konzept sichtbar.

Eltern und Kinder brauchen nicht in erster Linie eine ohnehin viel zu schmalbrüstig angelegte Nachhilfe in wertebewusster Erziehung von Regierung und christlichen Kirchen. Sie brauchen eine materielle Perspektive, die ein Zusammenleben in Würde sicher ermöglicht, und eine verlässliche Betreuungsinfrastruktur für jedes Kind ab seiner Geburt.