Die Zahl der Erstsemester ist im Jahr 2006 um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Nele Hirsch:
Der sinkende Zahl von Studienanfängerinnen und Studienanfängern ist die Folge der verfehlten Hochschulpolitik von Bund und Ländern: Die Länder versperren den Zugang zur Hochschule durch die Einführung allgemeiner Studiengebühren; die Bundesregierung nimmt auch in diesem Jahr keine Anpassungen des BAföG vor. Somit können sich immer weniger Studieninteressierte ein Studium leisten.Die Fraktion DIE LINKE. lehnt Studiengebühren jeglicher Form ab. Die vom Bund angestoßenen Studienkredite der KfW-Bankengruppe zur Abfederung der erheblich gestiegenen Kosten eines Studiums sind keine Lösung, sondern treiben viele in eine Verschuldungsfalle. Es ist ungerecht, wenn Studierende aus reichen Elternhäusern ein Studium problemlos finanzieren können, während junge Menschen aus einkommensschwachen Haushalten nach ihrem Studium vor einem immensen Schuldenberg stehen. Viele von ihnen werden damit schon von vornherein von der Aufnahme eines Studiums abgeschreckt. Anstatt Studienkredite zu unterstützen, muss endlich das BAföG ausgeweitet und grundsätzlich reformiert werden.
Bund und Länder müssen endlich ihrer Verantwortung gerecht werden, den Hochschulzugang für alle weiter auszubauen. Damit dies geschieht, ist der Druck von Studierenden und Studieninteressierten auf der Straße und in den Hörsälen unerlässlich. Einige Vollversammlungen der Studierenden an Hochschulen in Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen haben bereits einen Studiengebührenboykott beschlossen. Das ist ein guter Anfang, um sich gegen diese unsoziale Politik zu wehren.