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Welttierschutztag - Nachdenktag

Pressemitteilung von Eva Bulling-Schröter,

„Weltweit werden etwa 10 Milliarden Tiere als sogenannte Nutztiere gehalten. Als Fleisch-, Milch-, Eier- Leder- oder Pelzlieferanten werden sie zumeist in intensiven Haltungssystemen ausgebeutet. Die Nutztierhaltung ist verantwortlich für mehr als ein Viertel der Gesamtemissionen an klimawirksamen Gasen. Die Futtermittelproduktion führt vielfach zu Umweltzerstörungen. Die Bilanz der industriellen Nutztierhaltung ist deshalb insgesamt vernichtend. Auch ethisch ist sie kaum vertretbar“, so Eva Bulling-Schröter zum heutigen Welttierschutztag. Die tierschutzpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE erklärt weiter:

„Der Fleischbedarf nimmt weltweit ständig zu. So auch in Asien, obwohl er dort immer noch weit unterhalb des europäischen Konsums liegt. Erst kürzlich wurde ein Vertrag zwischen Deutschland und China abgeschlossen, der den Export von Schweinefleisch ankurbeln soll. Doch mit den wachsenden Fleischlieferungen in die Region wird auch die Massentierhaltung in der Bundesrepublik noch weiter zunehmen. Und dafür hat die Bundesregierung ebenfalls den Weg gebahnt: Nachdem jüngst gesetzliche Vorschriften für die industrielle Haltung hierzulande aufgeweicht wurden, wird es immer leichter, Mastanlagen von zigtausend Tieren zu errichten. Umweltverträglichkeitsprüfungen müssen nun erst bei höheren Tierzahlen durchgeführt werden als bislang.

Abgesehen von der Tierquälerei verbraucht besonders die Fleischproduktion immense Futter- und Wassermengen. Sie verursacht über die Düngemittelproduktion und die Verdauung der Tiere klimaschädlichen Emissionen. Anschließend wird das Fleisch tausende von Kilometern über den Erdball gekarrt. Auch die Futtermittelproduktion führt zu irreversiblen Umweltzerstörungen wie beispielsweise der Abholzung des Amazonas. Demgegenüber sterben täglich Haustierrassen aus.

Obwohl der Tierschutz seit 2002 im Grundgesetz steht, ist er in vielen Fällen nicht wirksam einklagbar. Nur mit einem Verbandsklagerecht besteht die Möglichkeit auch gegen tierschutzwidrige Tiertötungen, Missstände in der Landwirtschaft und der privaten Tierhaltung vorzugehen. Damit könnten auch rechtswidrige Tierversuche unterbunden werden, für die es bereits Alternativen gibt.“