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Unisex-Tarife sind überfällig

Pressemitteilung von Harald Weinberg,

"Endlich gibt es Klarheit: Weder Frauen noch Männer dürfen wegen ihres Geschlechts von Versicherungen diskriminiert werden. Dieses Urteil war längst überfällig", kommentiert Harald Weinberg, Obmann der Fraktion DIE LINKE im Gesundheitsausschuss, das entsprechende Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH). Weinberg weiter:

"Das Urteil ist nicht zuletzt auch eine Ohrfeige für die Bundesregierung. Noch im August 2010 hat sie auf eine Kleine Anfrage der LINKEN die überhöhten Tarife für Frauen in der privaten Krankenversicherung gerechtfertigt und eine Änderung dieser Praxis ausgeschlossen (BT-Drs. 17/2786). Nun zwingt der EuGH die Bundesregierung zu der unserer Auffassung nach richtigen Gleichstellung.

Die Benachteiligung ist in der Tat immens. Ein Versicherungsrechner auf der Internetseite des Versicherers Allianz zeigt, dass 24-jährige selbständige Männer 347,31 Euro monatlich zahlen müssen, gleichaltrige Frauen hingegen 420,02 Euro. Das sind 20,9 Prozent mehr! Bei einem 50-jährigen Mann sind es 589,72 Euro, bei einer gleichaltrigen Frau 635,21 Euro. Ein Unterschied von immerhin 7,7 Prozent."