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Transparente Aufarbeitung der NS-Raubkunst längst überfällig

Pressemitteilung von Sigrid Hupach,

"Gerade bei dem sensiblen Thema NS-Raubkunst sind wir es den Opfern und ihren Erben schuldig, mit der größtmöglichen Transparenz zu arbeiten und die Provenienzforschung wie auch die Restitutionsverfahren zu beschleunigen", erklärt Sigrid Hupach, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die Anhörung im Ausschuss für Kultur und Medien. Sigrid Hupach weiter:

"Dazu brauchen wir mehr unabhängige Provenienzforscher und eine konsequente Umsetzung der Washingtoner Prinzipien. Gerade auch die kleinen öffentlichen Museen und Sammlungen müssen die Provenienzen ihrer Bestände systematisch recherchieren und die Ergebnisse veröffentlichen. Und auch für NS-Raubkunst in privatem Besitz sind rechtlich verbindliche und moralisch vertretbare Regelungen notwendig. Die Beweislastumkehr gehört hier zentral dazu.

International hat sich Deutschland nicht nur durch die bescheidenen Ergebnisse der Taskforce 'Schwabinger Kunstfund' blamiert, sondern vor allem durch das intransparente und unsensible Agieren. Das gilt auch für die sogenannte Limbach-Kommission. Hier muss der Bund handeln und dringend eine Neuaufstellung herbeiführen, Vertreter der jüdischen Opferverbände einbeziehen, die einseitige Anrufung ermöglichen und die Offenlegung der Entscheidungsfindung und der Ergebnisse regeln.

Für die bisher rein privat getragene Forschungsstelle 'Entartete Kunst' an der Freien Universität Berlin muss schnellstmöglich ein Rettungsanker geworfen werden, um ihrem internationalen Renommee nicht zu schaden. Der Bund hat hier eine nachholende Verpflichtung und sollte das Geschacher um die Finanzierung tunlichst vermeiden."