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Studium wird zur Schuldenfalle

Pressemitteilung von Nele Hirsch,

Zur Veröffentlichung neuer Zahlen zu Studienkrediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erklärt Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.:

23.000 Studierende haben bei der KfW einen Kredit aufgenommen, um ihr Studium finanzieren zu können. Diese Zahl ist ein Armutszeugnis für die Bildungspolitik der Großen Koalition. Noch schlimmer: Die meisten Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer befinden sich in den ersten vier Semestern ihres Studiums. Schon beim Einstieg ins Studium sehen sich zigtausende Studierende nicht in der Lage, ihre Hochschulbildung aus eigenen Mitteln oder mit Hilfe öffentlicher Ausbildungsförderung zu finanzieren.

Das Studium wird damit immer mehr zur Schuldenfalle. Eine Verschuldungsobergrenze wie beim BAföG existiert nicht. Die Bundesregierung räumte jüngst ein, dass Studierende nach ihrem Studium leicht vor einem Schuldenberg von über 90.000 Euro stehen können. Viele junge Menschen werden angesichts solcher Summen lieber ganz auf ein Studium verzichten. Allen Sonntagsreden zum Trotz finden daher nicht mehr, sondern immer weniger Menschen den Weg an die Hochschulen.

Kinder reicher Eltern betrifft das nicht; sie kommen kaum in die Bredouille, einen Studienkredit in Anspruch nehmen zu müssen. Studienkredite verschärfen also die soziale Schieflage an Hochschulen und sind deshalb keine Lösung für eine sozial gerechte Finanzierung des Studiums. Stattdessen müssen endlich die Bedarfssätze und Freibeträge im BAföG angehoben werden, wie es der BAföG-Beirat der Bundesregierung seit Jahren empfiehlt.