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Studieren ohne Abitur braucht bessere Rahmenbedingungen

Pressemitteilung von Nicole Gohlke,

„Es ist erfreulich, dass die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger ohne Abitur in den letzten Jahren gestiegen ist. Wenn man bedenkt, dass im Jahr 2012 laut CHE bereits 2,5 Prozent aller Studierenden in Deutschland ihr Studium ohne Abitur aufnahmen, kann der aktuelle Anteil von 2,6 Prozent jedoch nur darauf hinweisen, dass wir uns auf diesen Zahlen nicht ausruhen können. Es scheint seit Jahren doch eher einen Stillstand in Sachen sozialer Öffnung und Durchlässigkeit der Hochschulen zu geben, als eine Normalisierung der Kombination von Berufs- und Hochschulbildung. Zum Vergleich: Der Anteil der Studierenden ohne Abitur liegt in anderen EU Ländern schon seit Jahren deutlich höher, bei 10 Prozent in den Niederlanden oder sogar bei über 30 Prozent in Schweden oder Spanien“, erklärt Nicole Gohlke, hochschul- und wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zur aktuellen Erhebung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Gohlke weiter:

„An deutschen Hochschulen sind die Rahmenbedingungen problematisch. Insbesondere das mangelnde Angebot an flexiblen Studienzeiten und Teilzeitstudiengängen verhindert, dass sich beruflich Qualifizierte akademisch weiterbilden können. Ebenso ist das BAföG häufig zur Finanzierung ungeeignet oder die beruflich Qualifizierten treffen auf Zulassungs- und Zugangsbeschränkungen statt auf spezielle Unterstützungsprogramme für ihren reibungslosen Studienstart.

DIE LINKE setzt sich deshalb dafür ein, dass Zulassungs- und Zugangsbeschränkungen überwunden werden. Eine echte Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte ist notwendig. Studienangebote müssen erweitert und jegliche Zugangsvoraussetzungen für grundständige Studiengänge über die Studienberechtigung hinaus entfallen. Ein Studium darf kein Privileg für wenige sein, Bildung ist ein Menschenrecht.“