"Allein die Ankündigung der ersten Demonstration der Sorben in Berlin hat Wirkung gezeigt", glaubt der Sprecher für die Belange der sorbischen Minderheit der Fraktion DIE LINKE, Ilja Seifert. Kurz vor der heutigen Demonstration hat der Haushaltsauschuss des Bundestags die Entsperrung der Mittel für die Stiftung für das sorbische Volk beschlossen. Zudem wurde der Entwurf eines Finanzierungsabkommens zwischen dem Bund und den Ländern Sachsen und Brandenburg auf den Weg gebracht.
Für Seifert ist die Stiftung damit aber noch lange nicht gesichert: "Die unikaten kulturellen Einrichtungen und Projekte der sorbischen Minderheit brauchen eine auskömmliche Finanzierung. Dazu reichen die im Abkommen vorgesehenen Mittel keineswegs aus. Außerdem muss endlich das kleinliche Gezerre zwischen Bund und Ländern um die Zuständigkeit für die Kultur der autochthonen Minderheiten aufhören.""Die Kultur der Sorben ist eine Bereicherung für die Kultur der Bundesrepublik Deutschland", ergänzt Luc Jochimsen, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion. "Der Bund steht - nicht nur auf Grund europäischer und internationaler Abkommen -in der Pflicht, die Kultur der sorbischen Minderheit zu fördern und zu schützen. Es ist an der Zeit, die Förderung der Kultur und Sprache der Minderheiten durch den Bund auch im nationalen Rahmen auf eine verlässliche gesetzliche Grundlage zu stellen."
Die Fraktion DIE LINKE erklärt sich mit dem Anliegen der Sorben solidarisch. Seifert: "Es lohnt sich, gegen die schleichende Abwicklung der sorbischen Kultur und Sprache zu kämpfen. Insofern sollten die Sorben die heutige Demonstration nur als Auftakt betrachten."