Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, sanken die Studierendenzahlen 2004 um 2,8 Prozent und damit auch die Ausgaben der Hochschulen. Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion die LINKE., Nele Hirsch:
„Die sinkenden Studierendenzahlen sind erste Indizien für die Auswirkungen der Einführung von Studiengebühren. Langzeitgebühren, Studienkonten oder drohende allgemeine Studiengebühren wirken auf Studierwillige abschreckend. Ihre Einführung muss verhindert werden. Ferner muss die Bundesregierung ihre unsoziale BAföG-Politik überdenken. Es kann nicht akzeptiert werden, dass immer weniger Studierende einen Anspruch auf BAföG haben und stattdessen auf Studienkredite verwiesen werden. Die drohende Verschuldung nach dem Studium verhindert oft schon von vorneherein die Aufnahme eines Studiums.Die veröffentlichte Statistik offenbart noch einen weiteren Skandal: Obwohl die Zahl der Studierenden in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften doppelt so hoch ist, wie in den mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächer, ergibt sich bei den Hochschulausgaben genau das gegenteilige Bild. Die Ausgaben für die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sind damit viel zu niedrig. Für die gesellschaftliche Weiterentwicklung und kritische Auseinandersetzungen sind aber gerade diese Fächer zentral.
Die veröffentlichten Zahlen legen somit die Auswirkungen der zunehmenden Ökonomisierung der Bildung schonungslos offen: An den Hochschulen werden nur noch möglichst ökonomisch verwertbare Fächer gefördert. Die anderen bleiben auf der Strecke und kämpfen mit schlecht ausgestatteten Bibliotheken, miserablen Betreuungsverhältnissen und überfüllten Hörsälen."