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Schavans Bildungspolitik verschärft soziale Ungleichheit

Pressemitteilung von Nele Hirsch,

Heute wird in Berlin eine PISA-Nachfolgestudie vorgestellt. Bundesbildungsministerin Annette Schavan präsentiert zeitgleich eine Ein-Jahres-Bilanz ihrer bisherigen Regierungsaktivitäten. Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Nele Hirsch:

Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat den ersten und heute erneut bestätigten PISA-Schock offensichtlich vergessen. Die erste PISA-Studie hat der breiten Öffentlichkeit mit aller Deutlichkeit vor Augen geführt, dass in keinem anderen vergleichbaren Land Kinder aus einkommensschwachen Schichten eine so starke bildungspolitische Diskriminierung erfahren wie in Deutschland. Doch mit ihrer Politik baut die Ministerin Ungleichheiten nicht ab, sondern trägt dazu bei, sie weiter zu verschärfen. Die heute von ihr vorgestellte bildungspolitische Bilanz und der Ausblick auf die kommenden Jahre lassen auch für die Zukunft keine Umkehr von dieser unsozialen Bildungspolitik erwarten. Sie passt damit Eins zu Eins in das Gesamtbild der verfehlten Politik der Großen Koalition.

Die Lehre aus PISA muss sein, sich von einem Bildungssystem, das ausgrenzt und selektiert, endlich zu verabschieden. Um die erschreckende soziale Ungleichheit aufzuheben, brauchen wir ein Bildungssystem, das jeden und jede einzelne individuell fördert und niemanden zurücklässt. Erste Schritte könnten sein, für mehr und bessere Kita-Angebote zu sorgen, ein längeres gemeinsames Lernen in der Schule zu forcieren, eine Ausbildungsumlage einzuführen und den Ausbildungspakt zu beenden, Gebührenfreiheit in allen Bildungsbereichen zu sichern oder das BAföG auch für Schülerinnen und Schüler und in der Weiterbildung auszubauen. Die heute veröffentlichte PISA-Nachfolgestudie muss für Annette Schavan Anlass sein, in diese Richtung umzusteuern.