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Schattenwissenschaft beenden

Pressemitteilung von Nicole Gohlke,

"Die zunehmende Verflechtung von Wirtschaft und Wissenschaft verbessert nicht die Qualität von Lehre und Forschung an den Hochschulen, sondern macht Lehrende und Studierende zu Bittstellern, die die Interessen der großen Unternehmen bedienen müssen. Selbstbestimmung der Hochschulen und wissenschaftliche Freiheit sehen anders aus", so Nicole Gohlke zu den aktuellen Auswertungen von Hochschulwatch. Die hochschul- und wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:




"Die Unterfinanzierung des Hochschulsystems bewirkt, dass die Hochschulen ihre Haushalte immer mehr aus Drittmitteleinnahmen bestreiten müssen, um überhaupt überleben zu können. Dass mittlerweile 1,3 Milliarden Euro an Drittmitteln aus der gewerblichen Wirtschaft an die Hochschulen fließen, ohne dass die entsprechenden Verträge veröffentlicht werden müssen, ist fatal und eine katastrophale Entwicklung für das gesamte Wissenschaftssystem. Die Freiheit von Forschung und Lehre wird unterlaufen, wenn nicht mehr die Wissenschaft selbst, sondern vorwiegend öffentliche und private Drittmittelgeber im Geheimen über Prioritäten der Wissenschaftsentwicklung entscheiden.

DIE LINKE fordert die komplette Aufhebung des Kooperationsverbots und eine dauerhafte Mitfinanzierung der Hochschulen durch den Bund. Zudem müssen alle Drittmittelverträge zwischen Wirtschaft und Wissenschaft endlich offengelegt werden. Wir brauchen umfassende Transparenzklauseln in den Hochschulgesetzen und den Satzungen der Hochschulen, damit der Ausrichtung der Forschung auf die Bedürfnisse von Unternehmen ein Riegel vorgeschoben werden kann."