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Rückgang der Zahl der Drogentoten ist kein Erfolg der Bundesregierung

Pressemitteilung von Frank Tempel,

"Der Rückgang der drogenbedingten Todesfälle ist erfreulich. Dass dieser Rückgang etwas mit der Drogenpolitik der Bundesregierung zu tun hat, ist jedoch zu bezweifeln. So ist die Haupttodesursache noch immer die Überdosierung von Heroin/Morphin in Verbindung mit anderen Substanzen. Der gleichzeitige deutliche Rückgang der Heroinkonsumenten zeigt einen Wandel im Konsumverhalten", so Frank Tempel, drogenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die heute durch den Präsidenten des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, und die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, vorgestellten Zahlen der Drogentoten und die Rauschgiftlage 2012. Tempel weiter:

 

"Es gibt keine Belege, dass der deutliche Anstieg der Sicherstellungsmengen von Crystal mit einem Anstieg der Anzahl von Konsumenten verbunden ist. Vielmehr kann es sich dabei lediglich um ein Aufhellen des Dunkelfeldes durch mehr polizeiliche Kontrollen und den damit verbundenen Erfahrungsgewinn in der Arbeit der Strafermittlungsbehörden handeln.Das durch die Bundesdrogenbeauftragte angekündigte Forschungsvorhaben über Crystal-Konsumenten begrüße ich. Gleichzeitig ist es absurd, dass gerade durch die bestehende Drogenprohibition eine dauerhafte Analyse des Konsumverhaltens verhindert wird.Die ablehnende Haltung der Bundesregierung gegenüber der Forderung nach einer Cannabis-Legalisierung ist unsachlich. Die Aussage, dass Cannabis durch den immer höher werdenden THC-Gehalt mittlerweile keine sogenannte weiche Droge mehr sei, ist erwiesenermaßen falsch. Gerade durch das Cannabis-Verbot ist es dem Gesetzgeber nicht möglich, eine THC-Obergrenze, wie sie zum Beispiel in den Niederlanden existiert, einzuführen."