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PISA: Durchsichtige Ablenkungsmanöver

Pressemitteilung von Nele Hirsch,

Zu den bekannt gewordenen Vorwürfen, die PISA-Studie sei durch materielle Anreize beeinflusst worden, erklärt Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE:

Internationale Vergleichstests wie PISA oder IGLU haben in den letzten Jahren auf grundsätzliche Probleme des deutschen Bildungssystems aufmerksam gemacht. Sie haben insbesondere eine erschreckend enge Kopplung zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft belegt. Die aktuellen Ablenkungsmanöver einiger Kritikerinnen und Kritiker sind vor diesem Hintergrund allzu leicht zu durchschauen. Anstatt die Kritik anzunehmen und Maßnahmen zum Abbau sozialer Ungleichheit zu ergreifen, stellen sie die Ergebnisse grundlegend in Frage und fordern den Rückzug aus den Tests.

DIE LINKE hält diese Reaktion für falsch und feige. Es hilft nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Die deutschen Bildungspolitiker dürfen nicht mit dem Argument eventueller Unregelmäßigkeiten bei der Erhebung der PISA-Studie die Augen vor den skandalösen Ergebnissen verschließen. Auch eigene nationale Tests werden in Bezug auf die soziale Undurchlässigkeit des deutschen Bildungssystems keine anderen Ergebnisse bringen. Natürlich sollte alles daran gesetzt werden, die Qualität der Untersuchungen zu verbessern. Doch die deutsche Bildungspolitik hat allen Anlass, endlich grundlegende Schulstrukturreformen anzugehen, statt nun auf die PISA-Wissenschaftler einzudreschen.