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Pfullendorf-Skandal offenbart systemisches Problem bei der Bundeswehr

Pressemitteilung von Christine Buchholz,

„Die Vorgänge in Pfullendorf offenbaren ein erschreckendes Ausmaß an menschlicher Verrohung in der Bundeswehr“, sagt Christine Buchholz, verteidigungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der Debatte im Verteidigungsausschuss über die Misshandlungen in der Ausbildungskaserne Pfullendorf. Buchholz weiter:

„Das Ausmaß des Skandals legt nahe, dass wir nicht nur individuelles Fehlverhalten, sondern ein systemisches Problem vor uns haben. Auch die Beratung im Verteidigungsausschuss räumte diesen Eindruck nicht aus. Vorgesetzte Stellen haben Meldungen von Soldatinnen über gravierendes Fehlverhalten durch ihre Vorgesetzten nicht ernstgenommen. Sie ließen ein Klima des Mobbings gegenüber jenen zu, die sich gegen Demütigungen zur Wehr setzen.

Frauen und Männer sind in der Bundeswehr offenbar nur auf dem Papier gleichgestellt. Anders kann ich es nicht interpretieren, wenn vorgesetzte Ausbilder die Installierung einer Tanzstange in Kasernenräumen hinnehmen. Laut Bericht des Wehrbeauftragten ist die Zahl der gemeldeten sexuellen Belästigungen zwischen 2015 und 2016 um 50 Prozent angestiegen – das ist eine besorgniserregende Entwicklung.

Pfullendorf zeigt auch, dass die Bundeswehr ihrer Verantwortung gegenüber Schutzbefohlenen nicht nachgekommen ist. Die Gewalt in der Truppe machte vor Minderjährigen nicht halt. DIE LINKE fordert deshalb erneut und mit Nachdruck, dass die Rekrutierung von Minderjährigen umgehend eingestellt wird.“