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Opfer sexueller Gewalt brauchen Anerkennung und umfassende Hilfeangebote

Pressemitteilung von Diana Golze, Halina Wawzyniak,

„Ich begrüße sehr, dass die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Frau Bergmann, die Diskussion um das viel zu lange tabuisierte Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder auf die Tagesordnung setzt und ihr heute vorgelegter Abschlussbericht in die Tätigkeit der drei Arbeitsgruppen des Runden Tisches einfließen kann“, erklärt Diana Golze, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Golze weiter:

„Der Blick muss sowohl auf die Anerkennung und Unterstützung der Opfer als auch auf präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Gewalt gegen Kinder gerichtet werden. Allein die Debatten um die Einführung neuer Kontrollmaßnahmen - wie zum Beispiel das Abverlangen von Führungszeugnissen für Ehrenamtliche - reichen nicht aus. Für das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen und ihren bestmöglichen Schutz müssen wir Ressourcen zur Verfügung stellen. Jugendämter dürfen nicht mehr nur als Feuerwehr fungieren, sondern müssen wieder präventiv agieren können. Wir brauchen Jugendeinrichtungen mit geschultem pädagogischen Personal und unabhängigen Beratungsstellen, die nicht dem kommunalen Sparzwang unterliegen. Aber auch die Problematik eines flächendeckenden, niedrigschwelligen Beratungsnetzwerks für Opfer muss mehr in den Fokus gerückt und durch einen Rechtsanspruch auf Beratung und Unterstützung für die Betroffenen gewährleistet werden. Darum müssen sich Bund, Länder und Kommunen dieser Aufgabe gemeinsam stellen und zusammen mit den Kirchen an der Umsetzung eines solchen Netzwerkes arbeiten.“

Auch Halina Wawzyniak, stellvertretende Vorsitzende des Rechtsausschusses, mahnt für die Entschädigungen gemeinsames Handeln und einheitliche Regelungen für alle Opfer an: „Es muss eine für alle geltende Regelung bei Opferentschädigung geben, auf die wir uns zügig einigen sollten. Das sind wir den Betroffenen schuldig. Alleingänge wie den der katholischen Kirche – da bin ich ganz auf Seiten der Bundesbeauftragten – sind für eine solche Einigung eher hinderlich.“