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OECD-Bildungsbericht: Hochschulzugang endlich ausbauen

Pressemitteilung von Nele Hirsch,

"Wenn die Bundesregierung es mit dem "Aufstieg durch Bildung" ernst meint, muss ihr Qualifizierungsgipfel im Oktober ein Hochschulzulassungsgesetz auf den Weg bringen. Die Hochschulen müssen ihre Türen endlich für beruflich Qualifizierte öffnen", fordert Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der Vorstellung des OECD-Berichts "Bildung auf einen Blick 2008". Hirsch weiter:

"Der zuständigen OECD-Direktorin ist zuzustimmen, wenn sie feststellt, dass der Übergang aus dem Sekundarbereich in die Hochschulen in Deutschland in weiten Teilen misslungen ist. Wer eine Berufsausbildung abgeschlossen hat, muss in seinem Fach auch studieren können. Länderübergreifende Regelungen für den Hochschulzugang beruflich Qualifizierter sind längst überfällig. Die Zuständigkeit liegt seit der Föderalismuskonferenz beim Bund, doch von Annette Schavan ist nichts zu hören.

Im internationalen Vergleich verliert Deutschland in jedem Jahr weiter an Boden. Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger steigt in den anderen Ländern nicht nur auf höherem Niveau, sondern auch schneller. Diese Entwicklung sollte niemanden überraschen. Angesichts der Einführung von Studiengebühren, unzureichendem BAföG und verstärkten Zulassungsbeschränkungen war sie absehbar.

Jetzt muss gehandelt werden. Die Bundesregierung muss den Bildungsgipfel nutzen, um eine Initiative zur bundesweiten Gebührenfreiheit des Studiums auf den Weg zu bringen. Darüber hinaus muss eine erneute BAföG-Anpassung noch in diesem Jahr erfolgen, da die letzte Erhöhung durch die Bundesregierung weit hinter dem wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten höheren Bedarf zurückgeblieben ist. Um das Problem des Studienabbruchs besser in den Griff zu bekommen, muss der zweite Hochschulpakt von Bund und Ländern deutlich besser ausgestattet werden als der jetzige und auch qualitative Aspekte beinhalten."