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Normal ist anders

Pressemitteilung von Barbara Höll,

„Heterosexualität sollte nicht die Norm sein, anhand derer Menschen beurteilt werden. Dies drückt in gelungener Weise das Motto “Normal ist anders!“ des 32. Berliner Christopher Street Day aus“, erklärt Barbara Höll, lesben- und schwulenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Höll weiter:

„Indem der diesjährige CSD die Probleme von Transsexuellen, Transgendern und Intersexuellen in der Vordergrund rückt, werden die an ihnen begangenen Bürger- und Menschenrechtsverletzungen stärker thematisiert. Die frühkindlichen genitalen Operationen, denen intersexuellen Menschen ausgesetzt sind, sind eine schwere Menschenrechtsverletzung, ebenso wie der Sterilisationszwang, dem Transsexuelle zur Anerkennung ihres Personenstandes unterliegen.

Die alljährlichen CSD-Paraden gedenken des Widerstands gegen den brutalen Polizeiübergriff vom 28. Juni 1969 auf das New-Yorker Lokal Stonewall-Inn in der Christopher Street. Dieses Lokal wurde nicht nur von Schwulen, sondern auch von Transsexuellen und Transgendern frequentiert. Dies sollten wir nicht vergessen.

Die diesjährige Zivilcouragepreisträgerin, die feministische Philosophin Judith Butler, passt wie kaum eine Andere zum Motto des Berliner CSD, da sie grundlegend heterosexuelle Normalität in Frage gestellt hat.

Außerdem sollten wir fast zehn Jahre nach Einführung der eingetragenen Lebenspartnerschaft lesbische und schwule Partnerschaften der Ehe endlich vollständig gleichstellen. Deshalb begrüße ich es, dass der Berliner CSD die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule fordert, um gleiches Recht für heterosexuelle und homosexuelle Menschen zu schaffen.“

Die Fraktion DIE LINKE brachte am 17.06.10 einen Antrag „Öffnung der Ehe“ ins Plenum des Deutschen Bundestages ein (Drucksache 17/2023).