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Neues Gesetz zur Regulierung der Prostitution stigmatisiert statt zu schützen

Pressemitteilung von Cornelia Möhring,

„Die Vorschläge der Großen Koalition schützen Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter nicht, vielmehr werden sie weiter stigmatisiert, entrechtet und in ein Schattendasein gedrängt, wo sie verstärkt Ausbeutung und Gewalt ausgeliefert sind“, warnt Cornelia Möhring, frauenpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des heutigen Pressegesprächs verschiedener Verbände zum Gesetz zur Regulierung der Prostitution und einem offenem Brief an Kanzlerin Merkel, in dem die geplanten Änderungen, wie verpflichtende Gesundheitsuntersuchungen, Heraufsetzung der Altersgrenze auf 21 Jahre sowie die Anmeldepflicht scharf kritisiert werden. Möhring weiter:

„Für das Beispiel Anmeldepflicht belegen Erfahrungen aus Wien, dass auch Opfer von Menschenhändlern bei den zuständigen Behörden gemeldet sind. Statt die Suche nach Betroffenen zu erleichtern, würde ein Registrierungsgebot jene Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter illegalisieren, die sich nicht öffentlich zu ihrem Beruf bekennen wollen, weil die gesellschaftliche Ausgrenzung ihre beruflichen oder sozialen Perspektiven zunichtemachen könnte.


DIE LINKE ergänzt, dass auch die Sicht von Prostituierten unbedingt mit einbezogen werden muss, wenn ihr Selbstbestimmungsrecht gestärkt werden soll, wie es die behauptete Absicht der Bundesregierung ist. Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter müssen in ihren Rechten gestärkt und die bestehenden Gesetze zum Kampf gegen Menschenhandel endlich ausgeschöpft werden.“