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Neuer Hochschulpakt statt ungerechter Exzellenzinitiative

Pressemitteilung von Nele Hirsch, Petra Sitte,

„Die Exzellenzinitiative verbessert keineswegs die Gesamtbilanz der Hochschullandschaft und muss beendet werden“, kommentiert die forschungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Petra Sitte, die heute veröffentlichten „Eckpunkte zur Weiterentwicklung der Exzellenzinitiative“ des Wissenschaftsrates und der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, ergänzt: "Mit der einseitigen Förderung von einzelnen großen Universitäten und PR-Strategien mit öffentlichen Geldern in Milliardenhöhe muss Schluss sein. Die Exzellenzinitiative verstärkt Ungleichheit und hängt viele Hochschulen in puncto Finanzmittel und gutes Personal ab. Statt die deutsche Hochschullandschaft zu reformieren und eine soziale Öffnung der Hochschulen zu fördern, werden ungerechte Strukturen in den Bereichen Lehre, Personal und Organisation zementiert.“

„Der unterfinanzierte Hochschulpakt I muss durch einen qualitativen und finanziell gut ausgestatteten Nachfolger ersetzt werden. Dabei müssen die realen Studienplatzkosten und vor allem die zu erwartende Steigerung der Studierendenzahlen berücksichtigt werden. Die Bundesregierung muss mit den Ländern verbindliche Vereinbarungen zur Verbesserung der Lehrqualität und der Betreuungsverhältnisse sowie zur Senkung der Abbrecherzahlen treffen“, so Nele Hirsch weiter.

Petra Sitte führt fort: „Die Personalstrukturen sind veraltet, halten den wissenschaftlichen Nachwuchs in Abhängigkeit und führen in Karrieresackgassen. Den Hochschulpakt II müssen Bund und Länder endlich für modernere Perspektiven von „Wissenschaft als Beruf“, d.h. für mehr dauerhaft angestellte Forscherinnen und Forscher unterhalb der Professur nutzen. Dies wird auch die Aufstiegschancen von Frauen entscheidend nach vorne bringen. Profitieren würde die Forschung durch eine schrittweise Einführung einer Vollkostenfinanzierung für öffentliche Drittmittel.
Die positiven Erfahrungen mit Graduiertenschulen und Forschungsclustern lassen sich uneingeschränkt im Rahmen der DFG- und der BMBF-Förderung fortsetzen. Ein Ausbau der entsprechenden Programme hier würde die Doppelförderung in der Exzellenzinitiative unnötig machen.“